Juhu, die Bewerbung und das Vorstellungsgespräch verliefen erfolgreich – doch statt einer direkten Zusage folgt oft eine Einladung zum Probearbeiten. Lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen! Wie du dich optimal vorbereitest und das Beste aus dem Probearbeitstag herausholen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Beim Probearbeitstage musst du dich durch das Bearbeiten von verschiedenen Aufgaben im Betrieb einen Tag lang in deinem potenziellen Job beweisen. Eine Einladung zum Probearbeiten löst oft Panik aus, da Probearbeiten oft als weitere, stressige Hürde gesehen wird. Schließlich musst du beim Probearbeiten nicht wie im Vorstellungsgespräch nur erzählen, was du kannst, sondern dein Können auch unter Beweis stellen.

Probearbeiten als Chance

Letztendlich bietet ein Probearbeitstag aber viele Vorteile – auch für dich. Eine Einladung zum Probearbeiten ist keine Hürde, sondern eine Chance. Du hast die Möglichkeit, deine Fähigkeiten zu demonstrieren und erhältst einen realistischen Einblick in die Firma und deine zukünftigen Tätigkeiten.

Ein Blick hinter die Kulissen – will ich überhaupt hierhin?

Ein Probearbeitstag lässt dich einen Tag lang genau hinter die Kulissen des Betriebs schauen. Auf diese Weise kannst du beispielsweise auch feststellen, ob ein schlechtes Arbeitsklima herrscht, die Kollegen unfreundlich sind oder die Tätigkeiten nicht deine Vorstellungen entsprechen. Nutze also das Probearbeiten neben dem Beeindrucken des Chefs auch, um bei einigen Aspekten genau hinzuschauen und versuche dir die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wie ist das Arbeitsklima?
  • Wie ist das Verhältnis zwischen den Kollegen?
  • Was für ein Umgangston herrscht zwischen den Mitarbeitern und der Führungsperson?
  • Sind die Mitarbeiter gestresst oder gar gelangweilt?

Sollte dir das Probearbeiten gefallen haben und dir der Job angeboten werden, hast du sogar quasi schon den ersten Arbeitstag hinter dir und weißt, wer und was dich erwartet. Du musst die Katze nicht mehr im Sack kaufen.

Mit Können, nicht mit Geschwafel, glänzen

Neben den gesammelten Eindrücken über das Unternehmen bietet dir das Probearbeiten die Möglichkeit, mit deinen Fähigkeiten zu glänzen. Du kannst dich im Vorstellungsgespräch nicht so gut wie andere Bewerber verkaufen, hast es aber eigentlich auf dem Kasten? Dann ist das Probearbeiten die perfekte Gelegenheit, zu zeigen, was wirklich in dir steckt. Blender werden hier nämlich entlarvt.

Die optimale Vorbereitung

Genauso wie beim Vorstellungsgespräch ist auch beim Probearbeiten die richtige Vorbereitung das A und O und bereits die halbe Miete. Dein Chef wird dir schnell anmerken, dass du unvorbereitet bist. Das lässt dich schnell unprofessionell, aber auch desinteressiert wirken.

Richtig informieren

Informiere dich bereits vorab detailliert über das Unternehmen und bereite dich auf die möglichen Aufgabenstellungen vor. Recherchiere so gut es geht, um nicht ständig nachfragen zu müssen. Mit Unternehmenswissen kannst du punkten. Das vermittelt Interesse am Arbeitgeber und erspart deinen Kollegen langweilige Einführungen und Erklärungen. Du kannst so viel schneller mit den Aufgaben beginnen.

Das richtige Timing

Plane außerdem ausreichend Zeit ein, sowohl für die Anreise als auch für das Probearbeiten an sich. Mache dich deutlich früher auf den Weg, damit du unter keinen Umständen zu spät kommst. Das macht nämlich einen sehr schlechten ersten Eindruck. Den musst du dann erst mal wieder wettmachen und dich doppelt anstrengen, um noch überzeugen zu können.

Überdies solltest du dir den Rest des Tages freihalten. Du hast später noch einen Arzttermin oder musst um Punkt 17 Uhr die Kinder abholen? Versuche, solche wichtigen Termine an dem Probearbeitstag unbedingt zu vermeiden. Es ist gut möglich, dass der Tag länger als geplant dauern wird und du deinen anschließenden Termin nicht wahrnehmen kannst. Das kann dich schnell nervös werden lassen und deine Konzentration senken. Zudem kommt es bei dem Arbeitgeber überhaupt nicht gut an, wenn du überpünktlich Feierabend machen willst, obwohl noch Dinge zu erledigen oder besprechen sind.

Das richtige Outfit

Kleider machen Leute. Es ist wichtig, dass du gepflegt zum Probearbeiten erscheinst. Nimm dir morgens ausgiebig Zeit für dein Styling. Wähle ein Outfit, das zum Dresscode des Unternehmens passt und in dem du dich wohlfühlst. Mit dem richtigen Styling trittst du gleich viel selbstbewusster auf. Dein bestes Kostüm ist dir zu eng? Dann zieh lieber etwas anderes an. Wenn du dich in deiner Kleidung unwohl fühlst, bist du letztendlich mehr damit beschäftigt, unsicher an deiner Kleidung zu fummeln, als dich auf deine Aufgabe zu konzentrieren.

Um zu überzeugen, sind neben dem korrekten Bearbeiten der zugeteilten Aufgaben die folgenden vier Dinge von Belang:

  1. Interesse
  2. Respekt
  3. Motivation
  4. Belastbarkeit

1. Interesse kundgeben

Zeige den Kollegen und dem Chef, dass du an der Firma und dem Job interessiert bist. Stelle Fragen zu verschiedenen Bereichen und bringe dein Fachwissen und Wissen über den Betrieb an passenden Stellen ein. Auch auf persönlicher Ebene solltest du Interesse an deinen Kollegen zeigen. Sei stets offen und freundlich und führe in der Pause Small Talk.

2. Respekt zeigen

Es ist wichtig, dass du den Mitarbeitern und dem Chef respektvoll gegenübertrittst. Sei stets höflich und taktvoll. Grüße die Kollegen sowie die Praktikanten mit einem freundlichen Lächeln. Am Probearbeitstag stehst du ganz unten in der Hierarchie und solltest dich auch so verhalten. Auch wenn du glaubst, dass die Kollegen keine Ahnung haben, solltest du ihre Anweisungen befolgen und dich nicht als Besserwisser aufspielen sowie keine Widerworte geben.

3. Motivation zeigen

Motivierte Mitarbeiter sind für ein Unternehmen ein essenzieller Faktor. Daher ist es wichtig, dass du dich hoch motiviert zeigst. Packe überall an, wo Hilfe benötigt wird, bringe dich aktiv ein und bearbeiten deine Aufträge ohne Gähnen und gelangweiltes Seufzen. Frage nach, wenn du etwas nicht verstehst, um zu demonstrieren, dass du lernwillig bist.

4. Belastbarkeit demonstrieren

Im Betrieb kann es oft stressig werden. Das Telefon klingelt ununterbrochen, die Akten häufen sich und/oder die Aufträge müssen bis zum Ende des Tages alle abgearbeitet werden. Dein zukünftiger Chef möchte beim Probearbeitstag auch deine Belastbarkeit testen, um festzustellen, ob du in Stresssituationen, beispielsweise, wenn ein Kollege krank ist, einen kühlen Kopf bewahrst. Möglicherweise wird dein potenzieller Arbeitgeber dich absichtlich mit besonders stressigen Problemen konfrontieren. Es ist wichtig, dass du dich nicht aus der Ruhe bringen und dir den Stress nicht anmerken lässt.

Fazit

Ein Probearbeitstag ist gewiss kein Zuckerschlecken, letztendlich aber sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Bewerber viel aufschlussreicher als ein Vorstellungsgespräch. Der Arbeitgeber bekommt eine realistische Sicht auf die Fähigkeiten und die Arbeitsweise des Bewerbers und der Bewerber erhält Einblicke hinter die Unternehmenskulissen und somit wichtige Informationen über die Arbeitsbedingungen und das Betriebsklima.


*In diesem Artikel verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit und Textfluss die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies soll jedoch keineswegs eine Benachteiligung der anderen Geschlechter implizieren. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Danke für dein Verständnis.