Gerade junge Leute werden heute häufiger denn je mit dem Thema Körperschmuck wie Tattoos und Piercings konfrontiert – sei es im Freundeskreis, in sozialen Netzwerken oder den Medien allgemein. Somit ist natürlich auch die Versuchung größer, sich selbst ein Tattoo oder Piercing zuzulegen. Und auch wenn die gesellschaftliche Akzeptanz von Körperschmuck deutlich zugenommen hat, ist vor allem im familiären Umfeld die Ablehnung noch am höchsten.
Gerade Eltern sehen im Falle eines sichtbaren Tattoos oder Piercings die berufliche Karriere des Kindes gefährdet und können bis zu dessen 18. Lebensjahr ein Verbot aussprechen. Arbeitgeber hingegen zeigen immer häufiger Toleranz und Akzeptanz. Denn was früher hauptsächlich Seeleuten und Rockern vorbehalten war, ist heutzutage fast in allen Bereichen der Gesellschaft anzutreffen. Jedoch gibt es hier innerhalb bestimmter Berufsbranchen nach wie vor deutliche Unterschiede.
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In diesen Berufsbereichen sind Tattoos und Piercings ein No-Go
Obwohl sich die Einstellung gegenüber Tätowierungen und Piercings in den meisten Branchen allmählich lockert, gibt es noch immer bestimmte Bereiche, in denen sie eher als No-Go gelten. Diese Einschränkungen sind oft von traditionellen Normen und Erwartungen an die Professionalität, sowie Sicherheitsstandards und hygienischen Bedenken geprägt. In vielen Bereichen des Gesundheitswesens, insbesondere in Chirurgie und anderen spezialisierten Rollen, können Piercings und Tätowierungen als hygienisches Risiko betrachtet werden. Sie können auch als störend oder ablenkend für Patienten wahrgenommen werden.
In konservativen Finanz- und Geschäftsbereichen, einschließlich Banken, Versicherungen und Recht, kann Körperkunst auch als unprofessionell angesehen werden. Die Erwartungen an das äußere Erscheinungsbild sind in diesen Branchen oft streng, da sie stark auf Vertrauen und formelle Beziehungen mit Kunden bauen. Ebenso können einige Bereiche der Hotellerie und des Kundenservice, vornehmlich in High-End-Einrichtungen, strenge Dresscodes und Personalrichtlinien haben, die sichtbare Tätowierungen und Piercings verbieten. Dies wird oft durch die Erwartungen der Kunden und den Wunsch, ein bestimmtes Markenimage aufrechtzuerhalten, getrieben.
Besonders wenn Gesicht, Hals oder Hände betroffen sind, werden sich die meisten Personalabteilungen gegen eine Einstellung entscheiden. Dies kann man verurteilen oder begrüßen, es ist ganz klar der momentane Zustand in diesen Bereichen. Undenkbar wären beispielsweise Nachrichtensprecher, die sichtbar tätowiert sind, oder Politiker mit einem Piercing.
Zunehmende Akzeptanz in mehreren Bereichen
In einigen Branchen sind Piercing und Tattoo heutzutage eher akzeptiert als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Im Bürodienst sollte sich heutzutage niemand mehr an einem Piercing stören oder an einem hübschen Tattoo. Anders ist das, wenn beim Piercing noch Ketten dazu kommen oder wenn bei einem Zungen-Piercing bei Telefonisten die Aussprache behindert wird. Auch in der Handwerksbranche stellen Tattoos und Piercings i.d.R. keine Probleme dar. Das Gleiche gilt für alltägliche Dienstleistungsberufe oder Tätigkeiten im Einzelhandel. Jedoch kommt es natürlich immer auch auf Art und Weise sowie Quantität und Motiv an. So werden verfassungsfeindliche Symbole als Tätowierung wohl überall ein Ausschlusskriterium beim Einstellungsgespräch sein.
Branchen, in denen eine hohe Akzeptanz vorherrscht
In vielen Gastronomiebereichen, Kneipen, Diskotheken, in Clubs und Bars stößt sich niemand mehr an einem Tattoo oder Piercing. Ganz im Gegenteil, sie sind sogar gern gesehen. Gerade alles, was mit Subkultur zu tun hat – Szeneläden, Plattenläden, Szene-Boutiquen, Musik-Industrie etc. – lebt ein gewisses Trendbewusstsein und nimmt Leute mit Körperschmuck gern auf. Der individuelle Stil eines Menschen kann hier allein schon einen direkten Mehrwert liefern.
Abschließend sei gesagt, dass sämtliche Beispiele hier von der Regel ausgehen und natürlich auch überall Ausnahmen zu verzeichnen sind.
*In diesem Artikel verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit und Textfluss die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies soll jedoch keineswegs eine Benachteiligung der anderen Geschlechter implizieren. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Danke für dein Verständnis.