Mobile Recruiting
© Alejandro Escamilla

Während die Online-Bewerbung per E-Mail oder über ein Online-Bewerbungsformular mittlerweile zum Bewerbungsalltag gehört, gilt Mobile Recruiting als Trend der Zukunft. Mobile Recruiting beschreibt den Bewerbungsprozess über mobile Endgeräte wie zum Beispiel das Smartphone oder das Tablet. Alles Wissenswerte dazu erfährst du in diesem Beitrag. Von mobilen Karrierewebseiten über Bewerber-Apps bis hin zum Recruiting über Social Media – Mobile Recruiting hat viele Gesichter.

Karrierewebsites

Mobile Karrierewebsites sind am weitesten verbreitet. Mittels mobil optimierter Seiten der Unternehmen kannst du leichter an benötigte Informationen zum Bewerbungsprozess gelangen, Stellenangebote finden sowie dir interessante Stellenangebote selbst per Mail zuschicken. Sie dienen deshalb als Grundlage für modernes und effektives Recruiting von Unternehmen. Mobile Karriereseiten setzen dennoch voraus, dass du dich zum Verfassen und Absenden deiner Bewerbung an den Computer setzt.

Social Media

Durch soziale Karrierenetzwerke wie beispielsweise XING und LinkedIn können sowohl Bewerber als auch Arbeitgeber Profile erstellen und sich so austauschen. Einen Schritt weiter gehen Unternehmen, indem sie nicht nur auf Facebook, Instagram und Twitter präsent sind, sondern diese Netzwerke zur Veröffentlichung vakanter Stellen nutzen. Für das Unternehmen bietet diese Methode vor allem einen Vorteil: Die Reichweite der Social-Media-Kanäle ist besonders bei jungen Bewerbern hoch. Je mehr Bewerber erreicht werden, desto höher ist die Chance, den idealen Kandidaten zu finden. Als Bewerber kannst du gezielt den Social-Media-Kanälen der Unternehmen folgen, die dich interessieren und bist somit immer auf dem neuesten Stand über vakante Stellen. Auch in diesem Fall bleibt eine vollständige Bewerbung jedoch nicht aus.

Bewerber-Apps

Die Zahl der Karriere-Apps steigt stetig an. Dabei gibt es verschiedene Modelle: Von klassischen Jobbörsen wie StepStone und Jobscout24, die Apps mit Push-Benachrichtigungen zu passenden Stellenangeboten und der Möglichkeit, von unterwegs aus Favoriten auszuwählen, anbieten, bis hin zu den eher unkonventionellen Angeboten wie der App „Truffls“.

Ähnlich wie die Dating-App Tinder geht es bei „Truffls“ darum, mittels eines Swipe nach links oder rechts ein sogenanntes Match mit dem potenziellen Arbeitgeber zu erhalten und so kinderleicht seinen Traumjob zu finden. Trotz des extrem einfachen Prinzips gibt es einiges zu beachten: Du solltest immer im Hinterkopf behalten, dass es sich bei den Matches lediglich um eine erste Kontaktaufnahme, einen kurzen „Flirt“ mit dem potenziellen Arbeitgeber, handelt. Um das Erstellen der klassischen Bewerbungsunterlagen kommst du – trotz Match – nicht herum.

Vor allem große Unternehmen wie die Telekom AG bieten ihren Bewerbern eigens auf ihr Unternehmen zugeschnittene Bewerber-Apps. Wenn du dich gezielt für ein Unternehmen interessierst, sind diese Karriere-Apps eine gute Wahl. Neben den aktuellen Stellenangeboten findest du dort auch Hintergrundinformationen und firmeninterne News, die spätestens im angestrebten Vorstellungsgespräch hilfreich sein können.

Mobile Bewerbung per WhatsApp

Es klingt absurd, ist aber nicht realitätsfern und bietet in Zeiten des Instant Messagings einen schnellen sowie unkomplizierten Austausch zwischen Bewerber und Arbeitgeber. Die niederländische Personalfirma YoungCapital macht die Bewerbung per WhatsApp vor. Mittels eines aussagekräftigen Bewerbungsvideos, welches der Bewerber über WhatsApp einsendet, können interessierte Arbeitgeber einen ersten Eindruck erhalten und entscheiden, ob der Bewerber auf das gesuchte Profil passt. Insbesondere bei Stellen, die viel Kundenkontakt erfordern, wie beispielsweise im Vertrieb oder im Kundenservice, ist diese Bewerbungsmethode von Vorteil. So wird der Bewerbungsprozess an die Schnelllebigkeit und Dynamik der sozialen Medien angepasst. Der eindeutige Vorteil seitens des Unternehmens besteht in der Einsparung von Kosten und zeitlichen Ressourcen zur umfangreichen Sichtung von Bewerbungsunterlagen.

Als Bewerber auf eine solche Anzeige sparst du dir zunächst zwar den Aufwand für eine klassische Bewerbung. In der Regel muss diese, bei bestehendem Interesse seitens des Unternehmens, nachgereicht werden. Um jedoch auszuloten, ob sich eine vollständige Bewerbung lohnt, scheint diese Art des Recruitings perfekt.

Ob all diese Tools sich letztendlich durchsetzen und den Bewerbungsprozess revolutionieren, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass trotz neuer Impulse sowie Anpassungen, steigender Effizienz und geringerer Kosten eine vollständige Bewerbung per Mail nicht ausbleibt.


*In diesem Artikel verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit und Textfluss die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies soll jedoch keineswegs eine Benachteiligung der anderen Geschlechter implizieren. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Danke für dein Verständnis.