Viele Frauen bekommen ein großes Problem beim Wiedereinstieg in das Berufsleben, wenn sie sich entschieden haben, nach der Geburt ihres Kindes mehrere Jahre Zuhause zu bleiben und die Babypause zu verlängern, um sich um die Familie zu kümmern. Sobald das Kind oder die Kinder aber älter sind und keine Notwendigkeit mehr dafür besteht, ausschließlich als Hausfrau zu fungieren, stellen die Mütter sich oft dieselbe Frage: Soll ich wieder anfangen zu arbeiten? Diese Entscheidung zu treffen, ist nicht leicht, zumal auch noch andere Fragen beantwortet werden müssen.
Wichtige Fragen vor dem Wiedereinstieg in das Berufsleben nach der Babypause
- Wie werden die Aufgaben Zuhause verteilt und erledigt? Um diese Frage zu beantworten, solltest du dich mit den Kindern und deren Vater zusammensetzen und nach einer Möglichkeit suchen, die Aufgaben je nach Zeit und Können des Familienmitgliedes gerecht aufzuteilen. Dazu ist es auch wichtig zu wissen, ob es für eines der Kinder eventuell besser wäre, noch eine Kinderbetreuung aufzusuchen oder ob der Vater oder jemand anderen aus der Familie auf den Nachwuchs aufpassen kann.
- Vollzeit oder Teilzeit? Hinzu kommt die Entscheidung über die Arbeitszeit. Ist es sinnvoller für dich und die Familie Vollzeit zu arbeiten oder tastest du dich erst wieder langsam heran und suchst dir eine Teilzeitstelle nach der Babypause? Die Antwort hängt ganz von der eigenen Persönlichkeit und von der eigenen Belastbarkeit ab. Hinzu kommt die familiäre Situation. Auch hier muss abgesprochen werden, wie viel Zeit du brauchst, um auch das Familienleben nicht zu vernachlässigen. Auf jeden Fall ist es wichtig, von der Familie Unterstützung zu bekommen und mit dem Vater zusammen die Kinder heranzuziehen. Darüber hinaus solltest du dir über deine Gehaltsvorstellungen Gedanken machen, denn natürlich verdienst du mit einer Vollzeitstelle mehr Geld als mit einer Teilzeitstelle.
- Kann ich in meinen alten Job zurück? Durch eine professionell aufgebaute Bewerbung kannst du dich natürlich wieder um dieselbe Arbeitsstelle bewerben, in der du auch vor dem Ausstieg aus dem Berufsfeld tätig war. Jedoch ist es sinnvoll, dich nicht nur bei einer Firma bzw. einem Unternehmen zu bewerben, da auch viele junge Menschen auf Arbeitssuche sind. Was dich aber nicht frustrieren sollte. Eventuell bist du hinterher positiv davon überrascht, wie gut auch der neue Job zu dir passen kann und wie gut du mit dem neuen Chef und den Kollegen auskommst.
- Werden heutzutage neue oder andere Zertifikate gebraucht, um eine gute Einstellung zu finden?
Je nach Berufsfeld und Abschluss kann es in Deutschland variieren, ob es Neuerungen gibt, mit denen du vertraut sein solltest. In jedem Fall ist es ratsam, dich vorher zu erkundigen und gegebenenfalls Zertifikate zu machen, wenn es benötigt wird und im Rahmen des Möglichen für dich ist. Dafür kannst du zum Beispiel auch bei deinem alten Chef oder den Kollegen von früher nachfragen. Je besser die Ausbildung und je größer die Berufserfahrung, umso leichter wird es sein, einen geeigneten Beruf zu finden und eine gute Bezahlung zu erhalten. - Wie sieht es mit finanzieller Unterstützung aus? Kläre bei Ämtern die Frage, ob du Elterngeld bekommen oder andere finanzielle Unterstützungen erhalten kannst. Wenn du andere Paare kennst, von denen beide Teile der Eltern arbeiten gehen, kannst du natürlich auch diese um Rat fragen.
Wie finde ich den richtigen Job für mich?
Natürlich gibt es dafür keine Universallösung, da jeder Mensch verschieden ist, andere Ansprüche an einen Beruf hat und andere Fähigkeiten in die Berufswelt mit einbringt. Wenn du jedoch nicht weißt, wie und wo du anfangen sollst, dich wieder an das Thema heranzutasten, hier ein paar Vorschläge zu deiner Unterstützung:
- Teste aus, wie belastbar du bist, um herauszufinden, ob du einer Vollzeitbeschäftigung oder doch eher einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen möchtest. Um das herauszufinden, kannst du beispielsweise mit einem Minijob anfangen und nach ein bis zwei Monaten entscheiden, ob du mehr arbeiten willst beziehungsweise kannst.
- Überlege dir, in welchem Berufsfeld du arbeiten willst. Soll es die alte Branche sein oder kannst du dir vorstellen, dich an etwas Neuem zu versuchen? Hast du noch keine Vorstellung davon, in welche Richtung es gehen soll, trage alle Informationen über dich selbst zusammen. Wie zum Beispiel die Berufserfahrung, die du bereits erworben hast. Stelle fest, wo deine Stärken oder Schwächen liegen und bringe diese in Zusammenhang mit deinen Interessen. Diese Faktoren sollten es dir eindeutig erleichtern, aus der Masse an Jobs den Richtigen für dich persönlich herauszufiltern.
- Habe keine Angst, klein anzufangen. Kaum jemand schafft es, nach langer Zeit in der Babypause außerhalb der Arbeitswelt direkt in eine führende Position einzusteigen, diese musst du dir hart erarbeiten. Jedoch ist nichts unmöglich und natürlich kann es passieren, dass auch du durch gute Arbeit und Motivation beruflich viel erreichst. Mache dir am besten über deinen jetzigen Standpunkt im Leben Gedanken und setzte dir dann ein Ziel. Nur dann kannst du auch die richtigen Einzelschritte bis hin zum Ziel gehen.
- Sobald du eine Vorstellung davon hast, in welche Richtung es für dich in der Berufswelt gehen soll, erkundige dich über den aktuellen Arbeitsmarkt: Wo werden Mitarbeiter gesucht? Auch Jobbörsen sind eine gute Hilfe, um geeignete freie Arbeitsplätze zu finden und im nächsten Schritt Kontakt aufzunehmen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass ein Wiedereinstieg ins Berufsleben nach vielen Jahren mit Sicherheit nicht das Leichteste ist, was es auf dieser Welt gibt, du es jedoch auf jeden Fall schaffen kannst, wenn du es wirklich möchtest. Je mehr Spaß du an einer Sache hast, umso erfolgreicher wirst du auch damit sein, solange du dich nicht unterkriegen lässt.
*In diesem Artikel verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit und Textfluss die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies soll jedoch keineswegs eine Benachteiligung der anderen Geschlechter implizieren. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Danke für dein Verständnis.