Um die Erfolgschancen deines Bewerbungsgesprächs zu erhöhen, kannst du auf psychologische Tricks zurückgreifen, die den Personaler unbewusst beeinflussen. Wie du solche Tricks am besten einsetzt, ohne aufzufallen und welche Wirkung du mit ihnen erzeugst? Hier gibt es die Antwort der Psychologie auf all deine Fragen!
Der Personaler ist auch nur ein Mensch und Menschen sind bis zu einem bestimmten Grad bezüglich der Wahrnehmung und Interpretation von Fakten und Eindrücken beeinflussbar. Diese Erkenntnis der Psychologie kannst du gut für ein anstehendes Vorstellungsgespräch nach einer erfolgreichen Bewerbung nutzen – nimm dir folgende Tipps und Tricks zu Herzen:
Inhaltsverzeichnis
1. Das Prinzip der Ähnlichkeit
Dabei interagieren mehrere Effekte. Der Chamäleon-Effekt bedeutet das Spiegeln und Imitieren der Verhaltensweisen, Sprache, Mimik, Gestik etc. des Personalers im Vorstellungsgespräch und führt dazu, dass dein Gegenüber dich als Bewerber sympathischer findet. Achte beispielsweise darauf, wie viel der Personaler lächelt, wie laut sowie in welcher Geschwindigkeit er spricht. Nutze zudem vor dem Bewerbungsgespräch den Propinquity Effect. Dieser besagt, dass wir jemanden sympathischer empfinden, je öfter wir diese Person gesehen oder mit ihr interagiert haben. Gib deine Bewerbungsunterlagen zum Beispiel statt per Mail persönlich bei deinem Ansprechpartner beziehungsweise neuen Arbeitgeber ab. Dann hat dieser direkt einen (positiven) ersten Eindruck von dir für den potenziellen Job.
2. Priming
Priming bezeichnet die unterschwellige Aktivierung von Assoziationen und einen sanften verbalen Druck, dass der Personaler in eine bestimmte Richtung über dich als Bewerber denkt. Verwende beispielsweise viele positive, mit Erfolg assoziierbare Adjektive in deinen Aussagen und Fragen. So werden die hervorgerufenen Assoziationen positiv auf dich als Bewerber abfärben. Das Prinzip des Primings kannst du vor dem Vorstellungsgespräch auch gut bei dir selbst anwenden, um eine positive Einstellung zu erzeugen. Dazu folgende Tipps:
- Frage dich nicht, ob du deinen neuen Arbeitgeber eventuell überzeugen kannst, sondern sage dir selbst „Ich schaffe das!“.
- Lächle vor dem Bewerbungsgespräch viel, das entspannt deine Gesichtsmuskeln und färbt sich positiv auf deine Stimmung ab.
- Achte auf eine offene Körperhaltung. Arme verschränken und Beine übereinanderschlagen ist genau das Falsche.
3. Der Personaler ist dir sympathisch!
Da wir Menschen uns eher von Personen beeinflussen lassen, die uns sympathisch sind, solltest du beim Personaler für deinen neuen Job unbedingt einen Eindruck als sympathischen Bewerber hinterlassen. Dies funktioniert am besten mit der „Self fulfilling prophecy“. Diese selbsterfüllende Prophezeiung besagt, dass ein erwartetes Verhalten einer anderen Person durch eigenes Verhalten herbeigeführt wird. So kannst du durch dein Verhalten im Vorstellungsgespräch das Verhalten des Personalers beeinflussen. Gehe deshalb mit der Einstellung ins Bewerbungsgespräch, dass dir dein Gegenüber sehr sympathisch ist. So steigt die Chance, dass der Personaler dich ebenfalls als sympathisch und geeignet für den neuen Job empfindet. Durch die positive Erwartung an dich selbst und an das Gespräch kannst du deine Erfolgschancen nach einer bereits gelungenen Bewerbung verbessern.
4. Welche Augenfarbe hat der Personaler?
Das ist natürlich nur Mittel zum Zweck. Durch diesen intensiven Augenkontakt im Vorstellungsgespräch signalisierst du Interesse und Selbstsicherheit. Besonderen Wert solltest du zudem auf den ersten, absolut wichtigen Moment deines Bewerbungsgesprächs legen. Denn gerade für den ersten persönlichen Eindruck nach deiner bereits erfolgreichen Bewerbung hast du keine zweite Chance. Der Personaler wird sich schon nach den ersten Sekunden einen Eindruck von dir gemacht haben, sodass du ihm entweder als angenehmer oder unangenehmer Bewerber erscheinst. Dieser Moment ist zudem so dominant, dass andere Eigenschaften von dir nicht gesehen oder übersehen werden. Deshalb unser Tipp: Konzentriere dich bei der Begrüßung auf deine Körperhaltung, auf ein sympathisches Lächeln sowie einen festen Händedruck.
5. Halo- Effekt – die Tricks
Stelle dir im Vorstellungsgespräch einen Heiligenschein (engl. = halo) über deinem Kopf vor. Dieser wird alle anderen Charaktereigenschaften von dir im positiven Sinne überstrahlen, sodass der Personaler von bereits bekannten Merkmalen auf ihm unbekannte Merkmale von dir schließen wird. Das Merkmal „Heiligenschein“ überstrahlt also alle anderen Merkmale. Achte im Vorstellungsgespräch besonders auf ein gepflegtes Äußeres und eine positive Körpersprache. Dies kann den Personaler beispielsweise dazu veranlassen, dich als kompetenten und selbstbewussten Bewerber einzuschätzen.
6. Primacy- Recency-Effekt
Der Primacy-Effekt betrifft das Langzeitgedächtnis und besagt, dass zuerst genannte Antworten besser erinnert werden und einen größeren Einfluss auf die Einstellung haben als später eingehende Informationen. Der Recency-Effekt hingegen betrifft das Kurzzeitgedächtnis und besagt, dass ein Thema vom Ende eines Ereignisses ebenso besser erinnert wird als ein solches, das während des Ereignisses angesprochen wird. Für dich als Bewerber heißt das, dass du in sowohl der ersten als auch der letzten Phase des Vorstellungsgesprächs diese Erkenntnis dahingehend nutzt, dass du wichtige Informationen nennst, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Fazit
Mit diesen einfach umsetzbaren Tricks der Psychologie kannst du den Personaler beziehungsweise deinen neuen Arbeitgeber nach der erfolgreichen Bewerbung in deinem Vorstellungsgespräch unbewusst zu deinen Gunsten beeinflussen. Beachte jedoch, dass deine unterschwellige Manipulation auch unterschwellig bleibt, diese zu deinem natürlichen Verhalten passt und du trotzdem vor allem inhaltlich glänzt. Denke immer daran, dass deine Gestik, Mimik sowie Körperhaltung ein Spiegelbild deines Selbst sind, das den neuen Arbeitgeber dazu überzeugen soll, dass du der perfekten Bewerber für den neuen Job darstellst.
Falls dein Gegenüber dir unangenehme Fragen stellt oder ein schwieriges Thema anspricht, so antworte stets mit einem Lächeln auf den Lippen. Denn dieses Lächeln wird sich auf den Personaler abfärben – er kann dann gar nicht anders, als dich ebenfalls sympathisch zu finden.
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