Vorstellungsgespräch aktiver Zuhörer, Rhetorik

Veröffentlicht am April 15th, 2016 | von Ben

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Rhetorik – Tipps für Ihr Vorstellungsgespräch

Die Vorbereitung für ein Vorstellungsgespräch nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Doch wie viel Aufmerksamkeit schenken Sie Ihrer Rhetorik? Was genau ist damit überhaupt gemeint? Wie Sie im Bewerbungsgespräch durch eine verbesserte Rhetorik überzeugen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Allgemein ist unter dem Begriff der Rhetorik der zielgerichtete Umgang mit der gesprochenen Sprache gemeint, um auf kurze und knappe Art überzeugend zu kommunizieren. Es geht darum, Ihr Gegenüber entweder von Ihrer Meinung zu überzeugen oder in einem Vorstellungsgespräch dem Personaler zu beweisen, dass Sie den perfekten Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle darstellen. Doch wie können Sie sich auf ein Vorstellungsgespräch bezüglich der Rhetorik vorbereiten, ohne dass Ihre Worte so klingen, als seien sie auswendig gelernt? Wir geben Ihnen dazu folgende Tipps:

  • Variieren Sie die Länge Ihrer Antworten.

    Antworten Sie in langen sowie in kurzen Sätzen auf die Fragen des Personalers. Dies wirkt abwechslungsreicher und lebendiger. Beachten Sie beim Antworten jedoch die KISS-Formel (Keep It Short and Simple), sodass Ihre Aussagen prägnant sind und der Personaler im Bewerbungsgespräch nicht das Gefühl erhält, dass Sie um den heißen Brei herumreden und eigentlich nicht wissen, worüber Sie sich überhaupt gerade unterhalten. Füllen Sie längere Sätze mit Informationen, die für den vakanten Job relevant sind und überzeugen Sie den Personaler durch Argumente, die auf Belegen basieren. Behauptungen in Form von Thesen sind als Antwort bei einem Vorstellungsgespräch die falsche Wahl.

  • Stellen Sie direkte Fragen und treten Sie als aktiver Zuhörer auf.

    Fragen signalisieren Interesse. Ihre Fragen sollten jedoch gut überlegt sein, da diese sich sonst gegenteilig für Sie auswirken können. Notieren Sie sich zuvor und während des Bewerbungsgesprächs einige Fragen, die Sie dann im Bewerbungsgespräch sinnvoll einbringen. Achten Sie aber darauf, dass manche Fragen nicht schon während des Gesprächs eine Antwort erhalten.

    aktiver Zuhörer

    Haystak – unsplash.com

    Diese stellen Sie dann natürlich nicht mehr. Als aktiver Zuhörer unterbrechen Sie den Personaler nicht und halten den Blickkontakt. Stimmen Sie dem Personaler von Zeit zu Zeit zu oder zeigen Sie Ihr Interesse durch gelegentliches Kopfnicken oder eine ähnliche Mimik.

  • Nutzen Sie für Ihr Bewerbungsgespräch den Chamäleon-Effekt.

    Chamäleon

    Gareth Newstead – unsplash.com

    Ein Chamäleon passt sich farblich seiner Umgebung an. Dies sollten Sie bezüglich der Sprache des Personalers zugunsten Ihrer Karriere auch tun. Zwar fällt es auf, wenn Sie den Sprachstil imitieren, wenn der Personaler zum Beispiel in starkem Dialekt spricht, aber bis zu einem bestimmten Grad ist solch eine Anpassung sehr sinnvoll. Jugendsprache und Schimpfwörter sind absolut tabu!

  • Reden Sie positiv.

    Negationen sind in einem Bewerbungsgespräch fehl am Platz. Sie wollen sich schließlich für den neuen Job als idealen Bewerber präsentieren! Zum Beispiel den Konjunktiv, Füllwörter, Weichmacher wie „vielleicht“ sowie Gemecker sollten vermieden werden. Kein Arbeitgeber möchte einen Bewerber einstellen, der zum Beispiel über seinen alten Job lästert oder seine Schwächen statt der Stärken in den Vordergrund rückt. Zeigen Sie zusätzlich Emotionen und Persönlichkeit durch Ihre Aussagen und beschränken Sie sich nicht nur auf reine Fakten und Informationen über Sie. Denn die kann der Personaler Ihrem Lebenslauf entnehmen. Zeigen Sie dem Personaler, dass Sie einen wertvollen und einzigartigen Mitarbeiter darstellen.

  • Betonen Sie im Gespräch Gemeinsamkeiten.

    Allerdings nur, wenn diese tatsächlich vorliegen. Ist der Personaler Fan des gleichen Fußballvereins oder generell fußballinteressiert, liest er ähnliche

    Fußballfeld

    Liane Metzler – unsplash.com

    Bücher oder ist er genau wie Sie reisebegeistert? Falls Sie im Freizeitbereich keine Ähnlichkeiten finden, sprechen Sie über ein branchenspezifisches Thema, denn hier sollten Sie auf jeden Fall fündig werden. Möglich ist auch, dass der Personaler von sich aus Gemeinsamkeiten anspricht, die er Ihrem Lebenslauf entnommen hat. Notfalls sprechen Sie über die Unternehmenskultur und das Unternehmen, für das Sie gerne arbeiten möchten. Informieren Sie sich zuvor gut über die Branche, in die der neue Job einzuordnen ist, und überlegen Sie sich einige Beispiele, in denen Sie Gemeinsamkeiten aufweisen könnten.

  • Man kann… man auf jeden Fall weglassen!

    Sie persönlich sind der Bewerber. Reden Sie im Gespräch deshalb auch vermehrt in der Ich-Person. Achten Sie auf eine angemessene Lautstärke und darauf, Ihr Wissen und Ihre Qualifikationen in den Vordergrund zu stellen sowie Floskeln nicht zu verwenden. Stellen Sie sich jedoch weder als Überflieger noch als durchschnittlich dar. Schwächen wirken sich nicht zwangsläufig negativ auf die Entscheidung des Personales aus. Seien Sie bezüglich Ihrer Fähigkeiten und Stärken realistisch. Erzählen Sie dem Personaler, welche Berufserfahrung und welches Wissen Sie konkret bereits sammeln konnten. Falls Sie nicht alle Anforderungen erfüllen, kündigen Sie durch „noch nicht“ an, dass Sie ein lernfähiger Bewerber sind und die Chance ergreifen werden, sich diese Fähigkeiten schnellstmöglich anzueignen.

Bei Beachtung dieser Tipps sollte bezüglich Ihrer Rhetorik im Vorstellungsgespräch nichts mehr schief laufen. Achten Sie stets darauf, dass Sie den Personaler durch ein positives Auftreten und positive Kommunikation überzeugen. Ihre Bewerbung hat Ihnen schließlich zu einer Einladung zum Vorstellungsgespräch verholfen, das sollte Ihr Selbstbewusstsein schon einmal steigern! Neben Verinnerlichung der genannten Tipps sollten sie jedoch nicht vergessen, dass auch andere Faktoren wie beispielsweise Ihre Gestik, Mimik, Kleidung etc. einen Einfluss auf die Entscheidung des Personalers darstellen können. Runden Sie Ihr Bewerberprofil stimmig ab und überzeugen Sie den Personaler von Ihren Qualifikationen. Wir wünschen Ihnen bei Ihrem Vorstellungsgespräch viel Erfolg!

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