Ausbildung & Studium Das Duale Studium - Vor- und Nachteile

Veröffentlicht am Oktober 28th, 2013 | von Ben

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Das Duale Studium – Vor- und Nachteile

Das Duale Studium setzt sich aus zwei Bereichen zusammen. Zum einen studiert man an einer Universität, zum anderen arbeitet man in einem Betrieb, in welchem man ergänzend die Arbeitsschritte in der Praxis kennenlernt, die man zuvor in der Theorie gelernt hat.

Das Duale Studium

© Robert Kneschke – Fotolia.com


Während es noch vor einigen Jahren eher verpönt war, dual zu studieren, weil so manch einer den Eindruck hatte, dass einige Schulabgänger sich nur dafür entscheiden würden, weil sie keinen normalen Studienplatz bekommen haben, erlebt das Modell dual zu studieren im Moment einen großen Boom. Seit dem Jahr 2006 hat sich die Anzahl der dualen Studiengänge an Hochschulen, Fachhochschulen, Berufsakademien und Universitäten mehr als verdoppelt. Mittlerweile findet man für jede Studienrichtung ein entsprechendes duales Modell, egal ob BWL, soziale Arbeit oder jedes erdenkliche andere Thema.

Angelehnt an das duale Ausbildungssystem, lernt man an zwei Orten, der Uni und dem Praxisunternehmen. Doch hierbei gibt es, je nach den Universitäten, Studienmodellen und Studiengängen variierend, einige Unterschiede:

1. Berufsintegrierend

Hierbei ist das Studium auch ohne die allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife frei zugänglich. Dies rührt daher, dass dieses Modell eher für Studieninteressierte gedacht ist, welche schon eine Berufsausbildung abgeschlossen haben oder mehrjährige Erfahrung in einem Beruf mitbringen. Dabei wird das duale Studium mit einer Tätigkeit in einem Betrieb mit inhaltlichem Bezug zum Studium verbunden.

2. Ausbildungsintegrierend

Bei einem ausbildungsintegrierenden dualen Studium erlangt man nach Vollendung einen Abschluss in dem entsprechenden Ausbildungsberuf sowie einen Abschluss der Hochschule wie zum Beispiel den Bachelor. Hierbei absolviert man gleichzeitig ein Studium und eine anerkannte Ausbildung. Um Zugang zu diesem Modell zu erhalten, wird in der Regel die allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt. Zudem muss ein Ausbildungsvertrag vorliegen.

3. Praxisintegrierend

Nach Abschluss eines praxisintegrierenden dualen Studiums erwirbt man einen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, jedoch keinen Abschluss in einem Ausbildungsberuf. Bei diesem Modell wird das Studium mit Praxisphasen in einem Unternehmen kombiniert. So können die Studierenden schon erste Einblicke in die Arbeitswelt erhalten und Erfahrungen sammeln.

Alle drei Modelle bieten individuelle Vor- und Nachteile. Auch das duale Studium an sich lockt mit so manchem Vorteil. Hier haben wir für Sie einen Überblick über die prägnantesten Vor- und Nachteile eines dualen Studiums zusammengestellt:

Das duale Studium – Die Vorteile:

• Oft kann man nach Abschluss eines dualen Studiums direkt in das Berufsleben starten, da man schon einige Erfahrungen und Schlüsselqualifikationen gesammelt hat. Viel mehr als ein Student, welcher ein Vollzeitstudium absolviert. Natürlich kann mit einem dualen System nicht nur der Bachelor, sondern auch der Master absolviert werden.
• Durch die direkte Einbindung in ein Unternehmen lassen sich schon zu Studienzeiten hilfreiche Geschäftskontakte knüpfen.
• Durch die während des Studiums entstandene Praxisnähe bleibt nach dem Abschluss auch der Praxisschock aus.
• Auch im Punkto Bewerbung haben Absolventen mit reichlich Berufserfahrung die Nase vorn.
• Die finanziellen Vorteile können sehr verlockend sein. Oft werden die anfallenden Studiengebühren vom Arbeitgeber übernommen und auch eine Vergütung für den Job im Unternehmen ist nicht unüblich. Das zusätzliche Gehalt ist allerdings kein Muss für die Unternehmen und kann von Unternehmen zu Unternehmen stark variieren.
• Die Zeitersparnis ist in vielen Fällen sehr prägnant. Macht man erst eine Ausbildung und studiert anschließend, verbringt man schon alleine 3 bis 3,5 Jahre mit der Ausbildung, und dann mindestens weitere 6 Semester mit einem Studium. Wobei die Studienzeit in der Regel zwischen 6 und 10 Semestern liegt. Bei einem dualen Studium hat man die Möglichkeit, nach 6 Semestern schon beides in der Tasche zu haben. Man spart also ungefähr 3 Jahre seines Lebens.
• So manche Universität für duale Studiengänge bietet sehr gute Lern- und Studienbedingungen. Nur selten lernt man mit der Masse an Studenten wie an anderen Unis. Oft ist die Anzahl der Studenten viel überschaubarer, wodurch ein Gefühl entsteht, im Klassenzimmer zu lernen. Dadurch kann viel besser auf jeden einzelnen Studenten eingegangen werden. Auch eine erstklassige Ausstattung gehört in den betreffenden Universitäten zur Tagesordnung.

Die Nachteile:

• Trotz viel Berufserfahrung ist der Einblick in die vielen verschiedenen Sparten des Berufsalltages relativ eingeschränkt, da man nur in einem Unternehmen arbeiten und Praktika absolvieren kann.
• Man setzt sich einer durchgehenden Doppelbelastung aus und hat weniger Zeit für sich selber und die Freunde.
• In der Regel ist das Studium von der Ausbildung abhängig, und anders herum. Schafft man also zum Beispiel das Studium nicht, kann auch die Ausbildung nicht unbeirrt fortgeführt werden. Aufgrund dessen ist es auch sehr schwer, ein duales Studium abzubrechen. Zumal oft auch mit dem Praxisbetrieb vertraglich festgehalten wird, dass bei Nichtbestehen dieses Studiums die Studienkosten vom Studenten an das Unternehmen zurück gezahlt werden müssen.
• Semesterferien in dem Sinne gibt es nicht. Man kann bei einem Dualen Studium mit ungefähr 30 Urlaubstagen im Jahr rechnen.

Man sollte für ein duales Studium also auf jeden Fall belastbar sein. Zudem sollte man sich bezüglich der Studienwahl sicher sein. Im Gegenzug sind nach der Ausbildung dadurch, dass man schon viel Berufserfahrung hat, sehr gute Übernahme oder Einstellungschancen vorhanden. Unsere Tipps sind Motivation und Durchhaltevermögen. Haben Sie immer Ihr Ziel vor Augen, können Sie es schaffen.

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