Bewerbungstipps für Hochschulabsolventen
Welche Punkte ein Akademiker bei seiner Bewerbung beachten sollte
Bewerbungsmuster und Bewerbungsvorlagen reichen heutzutage fast nicht mehr aus, um ein qualitatives Bewerbungsschreiben oder ein überzeugendes Motivationsschreiben für den Traumjob nach dem Studium zu verfassen. An dieser Stelle ist es, deshalb umso wichtiger die richtigen Tipps und Informationen für die Bewerbungsmappe eines Akademikers zu erhalten.
1) Persönlich und individuell gilt nach wie vor!
Studenten, die vor ihrem Abschluss stehen, machen sich bereits sehr viel früher Gedanken, wohin es die eigene Karrierelaufbahn verschlagen soll. Mit solch einem hohen Abschluss werden keine kleinen oder mittelständischen Unternehmen mehr angestrebt, sondern die Vorstellungen reichen bereits hoch zu den Konzernen und großen Unternehmen. Damit es zu einem Vorstellungsgespräch bei diesen kommen kann, müssen sowohl Motivationsschreiben, Lebenslauf als auch das Bewerbungsschreiben mehr als überzeugend und qualitativ hochwertig sein! Ein kleiner Rechtschreibfehler, das Fehlen eines wichtigen Aspektes oder eine nicht überzeugende Begründung bei der Auswahl des Unternehmens, kann dazu führen, dass die Bewerbungsmappe des Bewerbers zur Seite gelegt wird und derjenige schließlich aus dem Bewerberkreis ausgeschlossen wird. Sich ein zweites Mal in solchen Unternehmen anbieten zu können, ist dann fast ausgeschlossen, denn wer es einmal nicht geschafft hat, wird Schwierigkeiten haben sich noch einmal, zu bewerben. Konzerne vergessen Ihre Bewerber nicht einfach, sondern vermerken wortwörtlich alles über diese Person in ihren Rechnern, auch alle negativen Eindrücke. Fehlerfreie, vollständige und überzeugende Schreiben sind inzwischen selbstverständlich. Jedoch muss die Individualität der Bewerbungsmappe eines Studenten nun nicht einfach das Unternehmen beeindrucken können, sondern bereits so qualitativ gut sein, dass es beim Lesen des ersten Satzes „atemberaubend“ ist und das Unternehmen interessiert und aufmerksam weiterliest. Absolventen sollten nicht einfach „gut“ oder „akzeptabel“ sein, sie müssen aus der Masse an Bewerbern herausstechen und der Bewerber sein, nach dem gesucht wurde!
2) „Ich kann was, was der nicht kann!“
Eines ist sicher, wenn es um die Bewerbung in einem Unternehmen geht: Praktika und Berufserfahrungen sowie Auslandsaufenthalte sind gerne gesehen und erleichtern einem den Einstieg in die Tätigkeit. Trotzdem ist es in den meisten Fällen nicht möglich, als Absolvent solche nachzuweisen, da das erste Interesse eines jeden darin besteht, seinen Abschluss zu meistern. An dieser Stelle sei erwähnt: Das schreckt viele Unternehmen nicht ab, ganz im Gegenteil! Quereinsteiger und Neueinsteiger sind gerne gesehen und bekommen ausführliche und intensive Einführungen dargeboten. Da man bei der Bewerbung nicht in der Lage ist mit Berufs- oder praktischen Erfahrungen zu glänzen, ist es umso wichtiger, das Unternehmen von seinen Qualitäten und seiner Motivation zu überzeugen. Außerordentliche Leistungen in bestimmten Fächern oder ein exzellenter Abschluss kommen dem zugute. Nichtsdestotrotz gibt es auch Betriebe und Unternehmen, welche andere Anforderungen an die Akademiker stellen. Hierbei ist es für das Unternehmen selbstverständlich, dass der Bewerber relevante Praktika oder Berufserfahrungen aufzeigen kann. Auslandsaufenthalte von 2 bis 3 Monaten sind für einige Berufsfelder sogar Pflicht. Bei solchen Unternehmen wird die Beherrschung von Basiskenntnissen und –fähigkeiten vorausgesetzt, damit der Absolvent direkt tiefer in die Thematik eingeführt und vor neuen Herausforderungen gestellt werden kann. Mit was man letztendlich das Unternehmen beeindrucken muss, hängt von der Stelle und vom Unternehmen selbst ab. Deshalb sollte man sich genauestens Gedanken über die Berufswahl machen, sowie über den zukünftigen Arbeitgeber.
3) Blackout! Hilfe! Bewerbungsschreiben, Motivationsschreiben und Lebenslauf
Die Bewerbung eines Akademikers unterscheidet sich in einigen Punkten zu anderen Bewerbungen, die man beachten sollte. Trotzdem gilt ganz allgemein: Aufbau und Layout sind nach wie vor gleich! Eine Struktur sollte erkennbar sein, kurze prägnante Sätze, kein Aufzählen von Eigenschaften, die Kontaktperson direkt ansprechen, usw.. Nicht nur das Anschreiben sollte überzeugen können, sondern auch der Lebenslauf und, wenn gefordert, das Motivationsschreiben! Im Anschreiben beispielsweise nennt der Absolvent nicht mehr seine Lieblingsfächer oder Lieblingshobbys, sondern muss sich auf die wichtigste Erfahrung und wichtigsten Eigenschaften beziehen, die für seinen kommenden Beruf ausschlaggebend sind. Diese dürfen nicht einfach genannt oder aufgezählt werden, sondern müssen mit Praktika oder Ähnlichem „bewiesen“ werden! Der potenzielle Arbeitgeber möchte schließlich nicht nur wissen, was der Hochschulabsolvent kann und weiß, sondern auch, vorher diese Kenntnis kommt und wie er sich diese eventuell angeeignet hat.
4) Grundschulzeit, Schulpraktika, Abiturabschluss – Schnee von gestern!
Das Anschreiben, Motivationsschreiben sowie das Deckblatt sind fertig und nun steht der Akademiker vor der Frage: „Welche Zeugnisse und welche Referenzen füge ich meinem Anhang zu?“
Wer durchschnittlich fünf lange Jahre Studium hinter sich hat, kann dann davon ausgehen, dass Schulerfahrungen, Abiturabschluss oder Ähnliches nicht mehr gefragt sind! Das Unternehmen interessiert sich nun nicht mehr für die Praktika, welche man in der Schulzeit besucht hat oder was die Noten in Mathematik oder Geschichte waren. Schließlich beschränkt sich das Interesse der zukünftigen Arbeitgeber eher auf die Zeit im Studium und die dort gemachten Erfahrungen. Studiengangsbezogene und somit gleichzeitig auch berufsfeldbezogene Erfahrungen sind nach wie vor relevanter. Sie zeigen nicht nur, was man sich an Wissen angeeignet hat, sondern auch wie diese eventuell im Beruf angewendet und umgesetzt wurden. Die damalige Note 2 in Erdkunde hat schließlich nichts mehr damit zu tun, dass man in der Bewerbung angeben kann, starke analytische Fähigkeiten zu besitzen oder interne als auch externe Buchungsvorgänge perfekt zu beherrschen. Was ein BWL-Master, Bachelor oder Diplom im Bereich der Kostentheorie leisten kann, ist selbstverständlich nicht davon abhängig, dass in seinem Abiturzeugnis von 2007 das Fach Sport mit einer 1 versehen ist! Wichtiger sind Arbeitszeugnisse und (Pflicht-)Praktika-Nachweise sowie Referenzen, Zertifizierungen und relevante Zeugnisse. Natürlich alles, was für die zukünftige Stelle von Bedeutung ist oder sein kann!
5) Hinweis: Bewerbungsvorlagen und Bewerbungsmuster dienen nur als Anregung!
Trotz deutlicher Hinweise und mehrmaligen Warnungen gibt es immer wieder Menschen, die den Sinn und Zweck von Mustern aus dem Internet nicht verstehen und diese als ihre eigen geschriebene Bewerbung verkaufen. Bewerbungsmuster und Vorlagen sind jetzt und bleiben auch in Zukunft ein No-Go! Es gibt unzählige Beispiele für Bewerbungen, egal ob es sich um Studiengänge wie BWL, Architektur, Wirtschaftspädagogik oder Soziologie handelt: Das Motivationsschreiben eines Masters als auch der Lebenslauf oder das Bewerbungsschreiben eines Bachelors darf nicht 1:1 von einem Muster übernommen werden! Personalchefs kennen die gängigen Muster und Tricks, passen Sie also auf, dass sich nicht einfach aus dem Bewerberkreis ausgeschlossen werden, nur weil Ihr Bewerbungsschreiben leicht bei Google zu finden ist! Individualität ist hier das Gebot der Stunde! Außerdem bewirbt man sich nur für den Traumberuf, weil man es will und das bedeutet gleichzeitig, dass man gewillt sein muss viel Zeit und Konzentration in die Bewerbungsmappe zu investieren. Also „Finger weg“ von Mustern, egal ob man nun eine Bewerbung als Diplom schreibt, Bachelor oder Master!
6) „Mein Bewerbungsschreiben … ich bin mir nicht so sicher?!“ – für alles gibt es eine Lösung!
Nobody is perfect! Deshalb ist es auch ganz natürlich, dass man, nach mehrmaligem Überarbeiten und Lesen der eigenen Bewerbung, die gemachten Fehler nicht mehr erkennt und ganz einfach überliest. Hier kann es sehr hilfreich sein, wenn jemand die Bewerbung gegenliest, auf die Fehler aufmerksam wird und sogar Verbesserungsvorschläge geben kann. Schließlich soll die Bewerbung nicht daran scheitern, nur weil man ein Wort im Motivationsschreiben vergessen oder einen einfallslosen Satz im Bewerbungsschreiben geschrieben hat! Ist man nach mehrmaliger Überprüfung und Bearbeitung jedoch immer noch nicht von seinem Schreiben überzeugt, dann gibt es immer noch die Möglichkeit seine ganze Bewerbungsmappe oder z.B. auch nur das Motivationsschreiben von professionellen Dienstleistern entgeltlich überprüfen und korrigieren zu lassen. Was man letzten Endes für sinnvoller erachtet, liegt dann voll und ganz in der eigenen Entscheidung!
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