Ideensammlung, startup
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Sie sprießen förmlich überall aus dem Boden – Stellenanzeigen für Arbeiten im Start-up. Doch was verbirgt sich hinter diesen neuartigen Unternehmen? Wenn du dich bei einem solchen bewirbst, was erwartet dich im Job? Du wirst dich fragen, ob das Arbeiten im Start-up für dich eine Möglichkeit für den Start in eine erfolgreiche Karriere darstellt. Wir wollen dich in diesem Artikel über die Besonderheiten des Jobs aufklären und dir aufzeigen, was das Arbeiten im Start-up auszeichnet.

Definition: Was ist ein Start-up?

Per definitionem ist ein Start-up (englisch: to start up= gründen) ein vor kurzer Zeit gegründetes Unternehmen, welches sich in der ersten Phase des Lebenszyklus‘ befindet. Charakteristisch sind der hohe Innovationsgrad sowie die hohe Problemlösefähigkeit. Ein weiteres Merkmal eines Start-ups ist das überdurchschnittlich hohe Wachstumspotential. Häufig handelt es sich um außergewöhnliche, innovative Ideen in jungen oder noch nicht existierenden Märkten, meist im Technologie- bzw. Internet-Sektor angesiedelt. Diese Merkmale, Innovationsstärke und ein hohes Wachstumspotential, unterscheiden Start-ups von Neugründungen, deren Geschäftsideen auf bekannten Modellen basieren. Hierzu gehören beispielsweise eine neu gegründete Bäckerei oder ein Friseur.

Das Team

Das Alter der Mitarbeiter und der Gründer liegt im Durchschnitt unter 30, wodurch das Team häufig sehr dynamisch ist. Sowohl Gründer als auch Mitarbeiter werden geduzt, das steht außer Frage! Die Unternehmenskultur wird von jedem Mitarbeiter aktiv geprägt und statt festgefahrener Strukturen gibt es flache Hierarchien. Ebenso wie die Arbeitsatmosphäre ist der Dresscode entspannt. Zur Arbeit darfst du gut und gerne in Jeans und Pulli erscheinen.

Das Arbeiten im Start-up

Das Motto „Lieber viele kleine Fische als ein Großer“, prägt die häufig chaotische Arbeitsweise der Mitarbeiter sowie der Gründer. Ihr Aufgabenspektrum ist dadurch sehr vielfältig, wodurch sich eine abwechslungsreiche Arbeit ergibt. Ein Vorteil des Jobs ist jedoch, dass du ein direktes Feedback erhältst, beziehungsweise die Auswirkungen deines Handelns schnell erfassen kannst. Es ist durchaus möglich, dass sich nicht alle deine zugetragenen Aufgaben in deinem Spezialgebiet befinden, doch durch die großen Freiräume und wenig Regeln kannst du die Eigeninitiative ergreifen sowie dich und deine Ideen verwirklichen.

Auch erweiterst du deine Kenntnisse in dir bisher unbekannten Bereichen. So lernst du zum Beispiel das Marketing des Unternehmens kennen, obwohl du in der Buchhaltung arbeitest. Du bist in einem Start-up perfekt aufgehoben, wenn du des Lernen willens arbeiten gehen möchtest und nicht das Geld als größten Anreiz siehst. Der Job erfordert eine hohe Leistungsbereitschaft und ist arbeitsintensiv, weshalb ein 9-to-5-Arbeitstag nicht immer möglich ist. Dementgegen steht der große Vorteil der flexiblen Arbeitszeiten. Diese Modelle finden in Start-ups häufig Anwendung, welche den Mitarbeitern größere Freiräume bieten. Zudem erlauben die Gründer in vielen Fällen, die Arbeit sowohl im Büro als auch im Home-Office zu erledigen.

Karrieremöglichkeiten

Karrieremöglichkeiten sind dadurch gegeben, dass sich die Jobs in Start-ups häufig außerhalb der üblichen Berufspfade befinden und du ein umfangreiches Netzwerk sowie eine Reputation aufbauen kannst. Besonders ideal ist das Arbeiten im Start-up für den Start ins Berufsleben. Allerdings darfst du die Risiken bezüglich des Arbeitsplatzes und des Bestehens am Markt nicht vergessen. Es handelt sich schließlich um ein junges Unternehmen, welches noch sehr instabil und vor wirtschaftlichen Achterbahnfahrten oder Insolvenz nicht geschützt ist. Darin begründet liegt auch die relativ hohe Personalfluktuation.

Eine Stelle in einem Start-up stellt jedoch eine gute Referenz für deinen Lebenslauf dar, da du in diesem Job eine steile Lernkurve verzeichnest sowie viele selbstständige Erfahrungen durch die Arbeit sammelst. Du kannst ferner deine Kreativität unter Beweis stellen und Verantwortung übernehmen. All dies weiß auch ein Personaler, der deinen Lebenslauf unter die Lupe nimmt, wenn du dich nach dem Arbeiten im Start-up in größeren Unternehmen bewirbst. Somit ist eine Stelle in jungen Unternehmen ein geeignetes Sprungbrett für eine potenzielle Karriere – aber nur, wenn du dort einige Jahre gearbeitet hast. Bei einer kurzen Arbeitsdauer nimmt der Personaler an, du seist wechselhaft und für ein größeres Unternehmen nicht tragbar.

Bezahlung

Dein Gehalt fällt häufig geringer aus als das einer vergleichbaren Stelle in einem größeren Unternehmen. Dies wird dadurch gerechtfertigt, dass du eine viel höhere Lernkurve erzielst und mehr Entscheidungsfreiräume bei deiner Arbeit hast. Auch müssen die Kosten der Markteinführung und Marketingmaßnahmen zunächst gedeckt werden, sodass gerade zu Beginn nicht zwangsläufig genug Geld für eine Bezahlung wie in vergleichbaren Positionen möglich ist. Der Schritt in ein Start-up ist zudem dadurch vereinfacht, dass bei der Bewerbung und im anschließenden Vorstellungsgespräch weniger deine Noten ausschlaggebend sind als vielmehr deine Persönlichkeit. Von dir wird ein unternehmerisches Denken und eine Hands-On- beziehungsweise Trial-and-Error-Mentalität gefordert.

Falls du trotzdem noch unsicher bist und nicht weißt, ob das Arbeiten in einem Start-up für dich infrage kommt, folgt eine kurze Übersicht über alle Vor- und Nachteile:

Vorteile Nachteile
Hohe Dynamik im Team Häufig geringeres Gehalt
Flexible Arbeitszeiten Selten 9-to-5 Arbeitszeiten
Große Entscheidungsspielräume Vieles noch improvisiert
Alle sind per Du Fehlende Existenzsicherheit
Sprungbrett für Stellen in großen Unternehmen Keine allzu eindeutige Aufgabenverteilung
Steile Lernkurve
Keine festgefahrenen Strukturen
Flache Hierarchien

Wie du siehst, muss ein Job im Start-up dich voll und ganz überzeugen, damit du langfristig zufrieden sein kannst. Sofern du gerne an etwas Neuem mitwirken möchtest, selbst wenn diese Jobs einige Risiken bergen, solltest du dich für eine Stelle im Start-up bewerben. Durch diese Freiheiten kannst du viel bewegen und dich selbst verwirklichen.

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*In diesem Artikel verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit und Textfluss die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies soll jedoch keineswegs eine Benachteiligung der anderen Geschlechter implizieren. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Danke für dein Verständnis.