Personalleasing - Arbeiter©Unsplash David Siglin

Heutzutage ist Zeitarbeit oder auch Personalleasing nicht mehr wegzudenken. Sie ist vielmehr zu einer boomenden Branche geworden. Das Wachstum der Zeitarbeit lässt sich durch den wirtschaftlichen Aufschwung, die Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und veränderte betriebliche Strategien erklären. Aber warum scheint diese Art der Arbeitnehmerüberlassung für Unternehmen und Arbeitskräfte so attraktiv zu sein?

Personalleasing in Unternehmen

Aufgrund der heutigen wirtschaftlichen Lage wird in vielen Industriebetrieben eingespart, wo es nur möglich ist. Gegenwärtig im Personal. Deswegen neigen viele Unternehmen dazu, ihren Personalbestand zu verringern und diesen durch Zeitarbeitsnehmer zu ersetzen. Aber wo liegt der Reiz eines Unternehmens, eine solche Maßnahme auszuführen? Wenn man darüber nachdenkt, kommt der erste Gedanke: wegen der Kosten. Aber nicht nur die Kosten spielen bei einer solchen Entscheidung eine große Rolle. Vielmehr geht es den Unternehmen darum, ihren kurzfristigen Personalbedarf zu decken, sich aufwendige Einstellungsverfahren zu sparen und somit aus einem großen Bewerberpool ihre Kandidaten frei wählen zu können. Außerdem haben die Unternehmen die maximale Flexibilität, da sie keinen Arbeitsvertrag mit dem Zeitarbeiter abschließen. Ferner unterstützen sie dadurch ihre Fachabteilung und können fachlich engagierte Mitarbeiter in ein festes Arbeitsverhältnis übernehmen, nach dem sogenannten try and hire Prinzip. Weiterhin erhoffen sich Personaler durch die Einstellung von Zeitarbeitern, dass diese frischen Wind in das Unternehmen bringen und sich durch Verbesserungsvorschläge am Erfolg des Unternehmens beteiligen.

Personalleasing als mögliche Chance auf einen Job

Vermehrt haben unqualifizierte sowie ausgebildete Fachkräfte Schwierigkeiten, direkt eine Festanstellung bei einem Unternehmen zu ergattern aufgrund fehlender Qualifikation. In diesen Fällen wird meist auf die Option der Zeitarbeitsfirmen zurückgegriffen, um der Arbeitslosigkeit den Kampf anzusagen oder über Personalleasing bei fachlicher Eignung danach festangestellt zu werden. Für den Zeitarbeitsnehmer bietet sich durch Personalleasing die Möglichkeit, einen Job vermittelt zu bekommen, der genau auf seine fachlichen Qualifikationen und Kompetenzen zugeschnitten ist. Der Zeitarbeiter lernt nicht nur namhafte Unternehmen kennen, sondern wird auch bei sehr verschiedenen Tätigkeiten eingesetzt. Dadurch gewinnt er an Berufserfahrung und kann dahingehend seine beruflichen Perspektiven verbessern. Des Weiteren besteht für den Arbeitnehmer jederzeit die Möglichkeit, in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden.

Kritik des Personalleasings

Im Zusammenhang mit Zeitarbeit ist nur selten die Rede von Fairness, Transparenz und Verantwortung. Aber woran liegt das, dass Personalleasing so schlecht angesehen ist? Sicherlich ist ein Punkt dabei, dass Stammarbeitsplätze durch Zeitarbeit verdrängt werden, da Zeitarbeiter deutlich günstiger sind als die eigenen Angestellten. Darüber hinaus können Zeitarbeiter ihre Arbeitssituation nicht beeinflussen und werden aufgrund der Fluktuation während ihrer Zeit in einem Unternehmen auch nicht als vollwertigen Mitarbeiter integriert. Zudem haben sie auch Schwierigkeiten, ihre Existenz zu sichern, bedingt durch das niedrige Einkommensniveau. Doch mittlerweile hat sich das Image der Personalvermittlung deutlich verbessert, denn es werden zunehmend Stellen im hoch qualifizierten Bereich vermittelt. Etwa 45 % des Personalleasingvolumens besteht aus qualifizierten Leiharbeitern und zehn Prozent sind sogar hoch qualifizierte Fachkräfte. Kritiker beanstanden, dass dadurch feste Stellen abgebaut werde würden, außerdem liege der Lohn eines Zeitarbeiters wesentlich unter dem eines Festangestellten.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Personalleasing sowohl für den Arbeitgeber als auch für die Arbeitskraft einen gewinnbringenden Nutzen darstellt. Gerade für Arbeitskräfte ist diese Form der Arbeit sehr lohnenswert, weil sie durch die verschiedenen Tätigkeitseinsätze sehr viele Eindrücke und Erfahrungen gewinnen. Aber dafür ist jeder eigenständig verantwortlich, wie er sich seinen beruflichen Werdegang gestaltet. Wichtig ist nur, dass er möglichst viel Berufserfahrung mitnimmt. Denn eine fundierte Ausbildung, Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen bilden das A und O für den Traumjob.

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