Bewerbungen in der Finanzbranche: Darauf müssen Sie achten
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Die Unternehmen der Finanzbranche zählen auch nach der Finanzkrise noch immer zu den beliebtesten Arbeitgebern. Ihrer Faszination und dem Ruf des großen Geldes folgen Jahr für Jahr zahlreiche Schulabgänger und Studienabsolventen, die sich um die begehrten Ausbildungsplätze und ausgeschriebenen Stellen bewerben. Aber die Anforderungen an die Bewerber sind hoch.

Wenn du dich in der Finanzbranche auf deinen Traumjob bewirbst, kannst du leicht in ein Fettnäpfchen treten und dich so selbst aus dem Bewerberrennen werfen. Daher gilt es, bei der Bewerbung einiges zu beachten.

Ehrlichkeit und Ordnung sind das A und O

Dass das Anschreiben keine Rechtschreib- und Grammatikfehler enthält, der Lebenslauf lückenlos und die Zeugnisse vollständig sein müssen, ist allgemein bekannt. Sauberkeit und eine ordentliche Gliederung sollten ebenfalls genauso selbstverständlich sein wie ein professionelles Bewerbungsfoto. Zudem sollte bereits im Bewerbungsschreiben deutlich werden, welche Motivation hinter deiner Bewerbung steht und warum genau du der passende Kandidat bist. Mit einer allgemein gehaltenen Bewerbung, die du per Copy-and-Paste an 10 verschiedene Firmen abschicken kannst, ist es da natürlich nicht getan. Es ist überaus wichtig, dass du dich mit dem Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, auch beschäftigst. Du solltest wissen, was die Firma macht und worum es bei der potenziellen Stelle geht.

Keine Herzchen oder buntes Papier

Kreative Bewerbungsschreiben sind vielleicht in der Medienbranche oder bei Designern gern gesehen, die Finanzbranche setzt aber eher auf konservative Anschreiben. Daher musst du auf ein neutrales Design achten. In den seltensten Fällen nehmen Unternehmen noch Bewerbung über den postalischen Weg entgegen. Dann liegst du mit weißem, etwas dickerem Papier, einer dezenten Bewerbungsmappe und einem sauberen Schriftbild genau richtig.

Übertriebene Versprechungen kommen nicht gut an

Bei einer Bewerbung im Finanzsektor kommt noch ein ganz wichtiger Punkt hinzu: Der Bewerber sollte authentisch wirken und sich nicht durch unwahre Behauptungen oder einen frisierten Lebenslauf unglaubwürdig machen. Viele Personaler in der Finanzbranche reagieren regelrecht allergisch auf großspurige Bewerbungen, deren Verfasser ihre Versprechungen anschließend weder belegen noch halten können.

Auch wenn es allgemein eher als Kavaliersdelikt gilt, den Lebenslauf stellenweise aufzupolieren, solltest du immer bei der Wahrheit bleiben und dich nicht größer machen, als du eigentlich bist. Niemand erwartet zum Beispiel von dir, dass du als Studienabsolvent 20 Jahre Berufserfahrung vorweisen kannst. Hast du allerdings gar keine praktischen Erfahrungen, solltest du nichts erfinden, sondern lieber offen damit umgehen. Wer sich voll auf sein Studium konzentriert hat, der muss nicht unbedingt einen Nachteil bei der Bewerbung haben, auch wenn Praktika oder Tätigkeiten als Werksstudent deine Chancen grundsätzlich erhöhen.

Soft Skills werden auch in der Finanzbranche immer wichtiger

Die Finanzbranche setzt bei ihren Mitarbeitern mittlerweile nicht mehr nur auf Fachwissen, sondern auf ausgeprägte Soft Skills wie Führungskompetenzen, Organisationstalent und Belastbarkeit. Soft Skills und persönliche Erfahrungen solltest du aber immer anhand konkreter Beispiele belegen. Jeder kann sagen, er sei teamfähig. Hast du aber bereits in einem Team ehrenamtlich gearbeitet oder einen Teamsport ausgeübt, kannst du das auch nachweisen. Das hebt dich von anderen Bewerbern ab und macht deine Aussagen glaubwürdig. Es ist festzuhalten, dass die Persönlichkeit immer mehr in den Vordergrund rückt. Auch der beste Lebenslauf bringt dir nichts, wenn du von deiner Einstellung her nicht zur Unternehmenskultur passt.

Gepflegte Kleidung ist die halbe Miete

Kleider machen Leute. Das spiegelt sich insbesondere in der Finanzbranche wider. Denn bei Kundenberatungen oder Verhandlungen mit Geschäftspartnern repräsentieren die Mitarbeiter ihren Arbeitgeber. Bei Banken, Steuerberatern, Versicherungen und Unternehmensberatungen geht es nicht selten um viel Geld und hochrangige Kunden. Von Bewerbern erwarten die Personaler daher, dass sie pünktlich zum Gesprächstermin erscheinen und ordentlich gekleidet sind. Und ordentlich meint in dieser Branche vor allem konservativ.

Hosenanzug oder Kostüm für Frauen und Anzug für Männer in gedeckten Farben sind absolute Pflicht. Besonders solltest du auch auf deine Schuhe achten. Ungepflegte Schuhe oder Turnschuhe sind ein absolutes No-Go. Auch übertriebenes Make-up, ungepflegte Frisuren und auffälliger Schmuck gelten im Finanzsektor als Ausschlusskriterium bei der Bewerbung. Als Faustregel gilt: dezentes Tages-Make-up und höchstens drei Accessoires.

Dazu gehören Schmuckstücke wie Ketten, Ohrringe oder Armbänder, aber auch Halstücher und Schals. Deine Nägel sollten weder in einem knalligen Pink leuchten, noch schwarz angepinselt sein. Ein dezenter Nude-Ton oder ein Klarlack runden das Gesamtbild gepflegter Hände bei Frauen ab. Männer überzeugen dagegen mit kurzen, gefeilten Nägeln.

„Mit einem dezenten Business-Outfit zeigen Sie direkt beim Bewerbungsgespräch, dass Sie die Spielregeln kennen!“

Korrekte Umgangsformen öffnen den Weg in die Finanzbranche

Genauso wie ein gepflegtes Auftreten sind höfliche Umgangsformen für einen Job im Finanzsektor unabdingbar. Einen guten ersten Eindruck hinterlässt du bereits, wenn du mit einem festen Händedruck und Blickkontakt deinen Gesprächspartner begrüßt. Die Intensität deines Händedruckes kannst du vorab mit Freunden testen. Ein Mittelmaß zwischen zu fest (wirkt dominant) und zu lasch (wirkt schüchtern) ist empfehlenswert. Wenn du dich zusätzlich mit einigen Besonderheiten der Finanzwelt auskennt, kannst du richtig punkten.

Visitenkarten solltest du zum Beispiel niemals unbeachtet in die Hosentasche stecken. Lass sie besser auf dem Tisch liegen und lese sie dort. Noch besser ist es natürlich, wenn du direkt deine eigene Visitenkarte mit deinem Gegenüber austauschen kannst. Diskretion und Loyalität gelten in der Finanzbranche übrigens als äußerst wichtige Eigenschaften. Wer beim Bewerbungsgespräch über ehemalige Arbeitgeber, Kunden oder Kollegen lästert, der hat seine Chance auf den Traumjob verspielt.

Wenn du dich aber an die oben genannten Regeln hältst, motiviert bist und mit Fachwissen glänzen kannst, hast du gute Chancen unter vielen Bewerbern als Sieger dazustehen.

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