Manchmal könnte das Leben so einfach sein. Wieso müssen wir immer den langen und beschwerlichen Weg gehen? Diese Frage haben sich bereits unsere Vorfahren stellen müssen. Von nichts kommt eben nichts. Daher ist der kurze Weg nicht immer eine Option. So sieht es auch beim Erstellen einer Bewerbung aus. Muster und Vorlagen sind beliebt – Bewerbungen auch? Geht so.

Deshalb suchen vor allem Schüler und Studenten nach den halb garen Hilfestellungen im Netz. Ein genauer Blick verrät schnell, welche Textschablonen von Wert sind, wieso sie es sind und welche den Einstieg ins Berufsleben in weite Ferne rücken lassen.

Aussagekraft beim Erstkontakt

Bewerbungen sind nicht einfach. Dieser Fakt löst, bei vielen Bewerbern folglich, den Wunsch nach Einfachheit aus. Schließlich soll eine Bewerbung für mehrere Stellenangebote herhalten. Der Karriereeinstieg durch eine einzige versandte Bewerbung ist schon fast rekordverdächtig und somit wächst die Sehnsucht nach dem Allzweckschreiben. Mal ehrlich – wer hat schon Zeit, jedes Mal eine neue Bewerbung aufzusetzen? Bewerbungsmuster und -vorlagen scheinen an diesem Punkt der legitime, nächste Schritt zu sein. Warum die verführerischen Lückentexte jedoch eher einer Wüstenoase als einer rettenden Quelle gleichkommen, kann bereits an drei Punkten festgemacht werden:

  • die berufliche Identifikation
  • das individuelle Fachgebiet
  • die spezifischen Anforderungen

Stimmungskiller: Personalentscheider

Hat sich ein Bewerber für die Nutzung von Bewerbungsmustern entschieden und sich bereits einen Vorrat an multiplen Jobanfragen zurechtgelegt, ist der Plan perfekt. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch scheint schon beinahe obligatorisch – wäre da nicht jemand, der sich die Bewerbung vorab tatsächlich noch einmal genauer angucken will. Es ist der Personalentscheider und dem ist nicht nach Scherzen zumute.

Hier kommen die oben genannten Punkte ins Spiel. Die richtige Identifikation ist ein bedeutender Bestandteil jedes Anschreibens. Damit sich der Arbeitgeber mit dem Bewerber identifizieren kann, muss sich der Bewerber erst einmal mit dem Unternehmen identifizieren. Unternehmensphilosophien unterscheiden sich grundlegend von Betrieb zu Betrieb. In Bewerbungsmustern wird dies nicht berücksichtigt – ein klares K.-o.-Kriterium.

Ferner hat jeder Bewerber ein individuelles Fachgebiet. Dieses ändert sich im Regelfall nicht von Bewerbung zu Bewerbung, doch muss auf jede Stelle neu zugeschnitten werden. Bewerbungsmuster sind von ihrer grundlegenden Beschaffenheit ebenfalls nicht auf dieses Problem sowie die speziellen Anforderungen unterschiedlicher Unternehmen, bzw. ihrer Jobangebote vorbereitet.

Bewerbungsmuster als Hilfsmittel

Gute Bewerbungsmuster sind im Internet Mangelware. Wenn ein Bewerber eins von ihnen ergattert, sollte er es dennoch nicht zum Eigengebrauch nutzen – aber er kann von ihm lernen. Obwohl sie nicht für die Vervielfältigung geeignet sind, können Bewerber wertige Exemplare, mit einem Auge für das Wesentliche und etwas Feingefühl, als Vorlagen für ihre eigenen Kreationen nehmen.


*In diesem Artikel verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit und Textfluss die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies soll jedoch keineswegs eine Benachteiligung der anderen Geschlechter implizieren. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Danke für dein Verständnis.