Europa – Amerika – Australien – Asien
Im Zuge der Globalisierung wird die internationale Ausrichtung der Bewerber immer wichtiger. Bei der Bewerbung für einen Job im Ausland solltest du jedoch landesspezifische Besonderheiten beachten. Zum Beispiel sind in manchen Ländern Bewerbungsfotos tabu, in wieder anderen ist es unüblich, Anlagen mitzuschicken. Diese Feinheiten scheinen unbedeutend, können im Einzelfall aber entscheidend für Erfolg und Misserfolg sein. Wir zeigen dir, was du bei einer Bewerbung im Ausland beachten musst.
Inhaltsverzeichnis
Bewerbung in Europa
Belgien – Dänemark – Finnland – Frankreich – Großbritannien – Italien – Luxemburg
Niederlande – Norwegen & Schweden – Schweiz – Spanien
Im Nachfolgenden werden wir auf die Besonderheiten bezüglich der Bewerbungsunterlagen ausgewählter europäischer Länder näher eingehen.
Bewerbung in Belgien
Belgien ist (wie die Schweiz) ein Land mit mehreren Amtssprachen, daher gilt hier ebenso, sich in der gängigen Sprache des Unternehmens zu bewerben. Anlagen werden erst zum Vorstellungsgespräch mitgebracht.
Vor allem im Süden des Landes wird noch oft ein handschriftliches Anschreiben erwartet, daher empfiehlt es sich, sich im Vorfeld eingehend über die Gepflogenheiten des Unternehmens zu informieren. Ein besonderer Fokus liegt hier auf den Praxiserfahrungen und Sprachkenntnissen.
Die Vita sollte chronologisch verfasst sein und zwei DIN-A4-Seiten nicht überschreiten. Der Schwerpunkt sollte hier ebenso auf der beruflichen Praxis liegen. Es ist zudem ratsam, ein Bewerbungsfoto beizulegen.
Bewerbung in Dänemark
Hier ist es obligatorisch, die Bewerbungsunterlagen tatsächlich auch in Dänisch zu verfassen. Zeugnisse sollten als Kopien angehängt werden.
Das Anschreiben darf nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein. Zusätzlich ist die Angabe des letzten Gehalts ein Muss, da sich dänische Arbeitgeber an diesen Zahlen orientieren. Im Allgemeinen beziehen sich Bewerbungen immer auf eine konkrete Ausschreibung, denn Initiativbewerbungen sind nicht sehr verbreitet.
Im Lebenslauf dürfen Angaben zu Referenzen auf keinen Fall fehlen, da diese oft als Entscheidungsgrundlage dienen. Getrost weglassen darfst du ein Foto, das Datum und die Unterschrift.
Bewerbung in Finnland
In Finnland ist eine kurze, aber prägnante Bewerbung in einem lockeren Tonfall üblich. Anhänge sollten beglaubigt mitgeschickt werden.
Das Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf sollten jeweils eine DIN-A4-Seite nicht überschreiten.
Üblicherweise wird der Lebenslauf sehr detailliert ausformuliert, da dieser den wichtigsten Teil der Bewerbungsunterlagen darstellt. Ein Bewerbungsfoto kann mitgeschickt werden. Besonders vorteilhaft sind sehr gute Englischkenntnisse, da Englisch in vielen internationalen finnischen Firmen die gängige Unternehmenssprache ist.
Bewerbung in Frankreich
Bei den Franzosen werden bei Bewerbungen lediglich Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf verschickt. Zeugnisse und Bescheinigungen werden erst zum Vorstellungsgespräch mitgebracht.
Lange Zeit war es in Frankreich üblich, das Anschreiben handschriftlich zu verfassen, da auf die Kalligrafie großen Wert gelegt wurde. Mittlerweile haben sich jedoch computergefertigte Schreiben weitestgehend durchgesetzt. Trotzdem empfiehlt es sich, sich vorher genauestens zu informieren, was vom Unternehmen bevorzugt wird. Weiterhin ist es ratsam, auf eine sehr höfliche Ausdrucksweise und zurückhaltende Formulierungen zu achten.
Der Lebenslauf sollte bei einer Bewerbung in Frankreich antichronologisch aufgebaut sein. Zudem darf er eine DIN-A4-Seite nicht überschreiten. Nur in Ausnahmefällen, beispielsweise bei der Bewerbung auf eine Führungsposition, wird eine längere Vita toleriert. Der Fokus liegt eindeutig auf den Berufserfahrungen, da diese besonders wichtig für den Entscheidungsprozess sind. Eine Unterschrift sowie das Datum sind nicht üblich. Ein Bewerbungsfoto kann mitgeschickt werden, ist aber nicht unbedingt notwendig.
Selten werden Bewerbungsunterlagen vom Arbeitgeber zurückgeschickt, daher genügt ein einfacher Versand im Briefumschlag, ohne Hülle oder Mappe.
Bewerbung in Großbritannien
Bewerbungsschreiben und Lebenslauf machen hier eine Bewerbung schon komplett. Zeugnisse werden ebenfalls erst zu einem möglichen Vorstellungssgespräch mitgebracht.
Beim Bewerbungsanschreiben ist das Nennen einer konkreten Ansprechperson sehr wichtig. Eine Länge von maximal zwei DIN-A4-Seiten sollte nicht überschritten werden. Eine Besonderheit liegt hier zudem in der Formatierung. Der Betreff wird, anders als in Deutschland, zwischen Anrede und Einleitungssatz eingefügt. Eine Unterschrift darf nicht vergessen werden.
Der Lebenslauf sollte ebenfalls höchstens zwei Seiten umfassen und endet weder mit Datum noch mit Unterschrift. In der Regel ist er antichronologisch aufgebaut. Wichtig: Gib immer deine Abschlussnoten mit an. Überdies sind Hobbys, vor allem aber sportliche Aktivitäten, enorm wichtig. Eine Besonderheit liegt in der Angabe von Referenzen, die mit Name und Kontaktdaten angegeben werden und über die das Unternehmen Informationen über dich einholen kann. Ferner ist es möglich, Referenzen auf Wunsch nachzureichen. Jedoch solltest du auf eine Nachfrage schon eine Liste vorbereitet haben. Auf keinen Fall sollte dein CV Angaben zur Religion oder ein Foto enthalten, da englische Unternehmen sonst ganz schnell mit dem Antidiskriminierungsgesetz in Konflikt kommen.
Weiterhin ist es unüblich die Unterlagen in einer Mappe zu versenden. Ein Hefter reicht vollkommen aus. Beachte zudem, dass Bewerbungen nur sehr selten zurückgesendet werden.
Bewerbung in Italien
In Italien werden die Zeugnisse gleichermaßen erst zum Vorstellungsgespräch mitgebracht und nicht direkt in die Bewerbung gelegt.
Es ist angebracht, das Anschreiben so kurz wie möglich zu halten. Knappe und präzise Formulierungen sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Ein konkreter Ansprechpartner ist in Italien das A und O, da persönlicher Kontakt und Referenzen eine hohe Bedeutung haben.
Der Lebenslauf bildet den wichtigsten Bestandteil der Bewerbung. Aus diesem Grund sollten die beruflichen Erfahrungen auf einem zusätzlichen Blatt aufgeführt werden. Hobbys sollten nur aufgeführt werden, wenn sie eine Bedeutung für die Stelle haben. Zudem sind die Sprachkenntnisse sehr wichtig. Ein Foto ist kein Muss, kann aber mitgeschickt werden.
Bewerbung in Luxemburg
Die Bewerbungsunterlagen sollten in der Regel in der Sprache der Stellenausschreibung verfasst werden. Zeugnisse können hier mitgeschickt werden.
Formuliere das Anschreiben am besten kurz und prägnant. Es ist ratsam, darauf zu verweisen, warum du im Ausland arbeiten willst und warum du dich gerade für Luxemburg als Arbeitgeberland interessierst. Darüber hinaus solltest du dich im Vorfeld gut über das Unternehmen informieren, da manche Firmen immer noch ein handschriftliches Schreiben bevorzugen.
Im Gegensatz dazu verfasst du den tabellarischen Lebenslauf lieber mit dem Computer. Besonders wichtig sind hier die Sprachkenntnisse und auch ein Bewerbungsfoto darf nicht fehlen.
Bewerbung in den Niederlanden
Initiativbewerbungen sind in den Niederlanden nicht selten. In dem Fall gehört es jedoch zum guten Ton, sich im Voraus bei dem jeweiligen Unternehmen kurz telefonisch vorzustellen. Dadurch kann zudem ein erster Kontakt zum Personaler hergestellt werden. Zeugnisse gehören erst ins Vorstellungsgespräch und nicht in die Bewerbungsmappe.
Niederländische Personaler bevorzugen kurze und knappe Bewerbungsschreiben, von maximal einer Seite. Gerne darf das Anschreiben selbstbewusst, mit einem lockeren Tonfall formuliert sein.
Der Lebenslauf ist in der Regel tabellarisch und chronologisch aufgebaut, kann aber überdies durch eine ausformulierte Zusammenfassung der beruflichen Erfahrung ersetzt werden. Pluspunkte sammelst du durch kulturelles Engagement und persönlichen Bezug zum Land, was daher unter keinen Umständen fehlen darf. Bezüglich der Praxiserfahrungen solltest du so viele Fakten wie möglich unterbringen.
Bewerbung in Norwegen / Bewerbung in Schweden
Hier solltest du dich mit einem Bewerbungsanschreiben, einem Lebenslauf und den dazugehörigen Zeugnissen bewerben. Obligatorisch ist es, diese ins Englische zu übersetzen und beglaubigen zu lassen. Jedoch sollten nur wirklich relevante Zeugnisse mitgeschickt werden, da überladene Mappen nicht gut ankommen. Grundsätzlich erhöht eine Bewerbung in der Landessprache die Chancen auf Erfolg.
Im Anschreiben ist es enorm wichtig, Bezug zum Unternehmen und zur Stellenausschreibung herzustellen. Die Motivation des Bewerbers ist nämlich ein primäres Entscheidungskriterium.
Die Vita umfasst maximal zwei Seiten und sollte antichronologisch aufgebaut sein. Personaler legen hier besonderen Wert auf außerberufliches Engagement und persönliche Interessen. Pluspunkte können zudem durch gute Referenzen gesammelt werden. Aber Vorsicht! Diese werden tatsächlich oft angerufen, daher ist es ratsam, gut zu überlegen, wer in dieser Liste auftauchen soll. Ein Bewerbungsfoto sowie Datum und Unterschrift sind nicht üblich.
Bewerbung in der Schweiz
Die Schweiz ist uns im Bewerbungsverfahren sehr ähnlich. Eine Besonderheit ist hier, dass sehr viele Jobs nur über Referenzen und persönliche Kontakte vergeben werden. Vollständige Bewerbungsunterlagen bestehen wie in Deutschland aus Bewerbungsanschreiben, Lebenslauf und den angehängten Zeugnissen.
Das Anschreiben sollte zurückhaltend formuliert werden und eine DIN-A4-Seite nicht überschreiten.
Der Lebenslauf sollte maximal zwei Seiten umfassen und in der Regel antichronologisch aufgebaut sein. Ein Datum und eine handschriftliche Unterschrift sind Pflicht. Ein Bewerbungsfoto kann mitgeschickt werden, sollte in dem Fall jedoch ebenfalls mit Datum und Namen versehen werden.
Da es drei Amtssprachen in der Schweiz gibt (deutsch, französisch und italienisch), sollte darauf geachtet werden, die Bewerbung in der Sprache der Stellenausschreibung zu verfassen. Im Falle einer Initiativbewerbung empfiehlt es sich, sich vorher beim Arbeitgeber zu erkundigen, welche Sprache im Unternehmen vorherrscht.
Bewerbung in Spanien
In Spanien besteht eine komplette Bewerbung aus Bewerbungsschreiben und Lebenslauf. Zeugnisse sollten nur auf Nachfragen nachgesendet und natürlich zum Vorstellungsgespräch mitgebracht werden.
Bezüglich des Anschreibens gilt, wie in Italien: „In der Kürze liegt die Würze“. Ein persönlicher Ansprechpartner ist enorm wichtig und Referenzen bieten ebenfalls einen großen Vorteil. Eine Besonderheit liegt darin, dass die Absenderadresse am Ende zwischen Grußformel und der Unterschrift steht.
Der Lebenslauf darf nicht länger als 2 Seiten sein. Die persönlichen Daten werden zudem sehr ausführlich gehalten, mit Personalausweisnummer/Passnummer, Ehestand und Angaben zu eigenen Kindern. Überdies sollten Berufsziele genannt werden. Im Gegensatz zum Bewerbungsfoto, welches freiwillig beigelegt werden kann, sind Datum und Unterschrift obligatorisch.
Anstelle einer tabellarischen Vita kann in Spanien genauso eine ausformulierte Fassung des beruflichen Werdeganges eingereicht werden. Diese ist objektiver und fokussiert die professionelle Berufserfahrung.
Bewerbung in Amerika
Brasilien – Hispanoamerikanische Länder – USA & Kanada
Im Nachfolgenden werden wir auf die Besonderheiten bezüglich der Bewerbungsunterlagen ausgewählter amerikanischer Länder näher eingehen.
Bewerbung in Brasilien
Persönlicher Kontakt ist hier das A und O. Das gilt genauso für die Job-Suche. Aber auch bei den Formalitäten gibt es einige Dinge zu beachten. Zuerst sollte die Bewerbung, in jedem Fall, auf Portugiesisch verfasst werden. Zeugnisse und weitere Anlagen werden erst zum Bewerbungsgespräch mitgebracht und nicht mitverschickt.
Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite und eher zurückhaltend und bescheiden formuliert sein. Nicht fehlen darf die Begründung für die Entscheidung sich im Ausland zu bewerben.
Es ist ratsam, den Lebenslauf antichronologisch aufzubauen und Referenzen anzugeben. Lücken sollten erklärt werden. Im Gegensatz zum Bewerbungsfoto sind Angaben zu Alter, Nationalität und Familienstand erwünscht.
Bewerbung in hispanoamerikanischen Ländern
Für die Bewerbung reichen Anschreiben und Lebenslauf. Weitere Dokumente werden erst auf Anfrage eingereicht.
Das Bewerbungsschreiben sollte kurz und knapp gehalten werden. Praktische und berufliche Erfahrungen stehen im Vordergrund. Pluspunkte können durch persönliche oder berufliche Verbindungen in das jeweilige Land gesammelt werden. Diese zeigen dem Personaler die Motivation für die Arbeit im Ausland.
Die Vita ist in der Regel rückwärtschronologisch aufgebaut und solle maximal zwei Seiten umfassen. Es empfiehlt sich zudem, Referenzen anzugeben. Wenn keine spanischsprachigen Referenzen vorhanden sind, sollten diese schriftlich eingeholt und ins spanische übersetzt werden. Es ist üblich genaue Angaben zur Person wie zum Beispiel Alter, Nationalität und Familienstand zu machen. Ein Foto ist ebenso gerne gesehen.
Bewerbung in den USA / Bewerbung in Kanada
In den USA sowie in Kanada wird zwischen Online-Bewerbungen und Bewerbungen, die auf dem postalischen Weg erfolgen, unterschieden.
Bei Online-Bewerbungen genügen ein Anschreiben (Cover letter) und der Lebenslauf (Resume).
Im Gegensatz dazu werden bei der schriftlichen Bewerbung weitere Dokumente mitgeschickt.
Dazu gehören:
- Das Bewerbungsformular vom jeweiligen Unternehmen
- Eine Referenzliste
- Arbeitsproben
- Zeugnisse/Bescheinigungen
- Eine Tabelle mit einer Auflistung der Studienkurse und erbrachten Leistungen nach dem amerikanischen Noten-System
Der Cover letter ähnelt dem deutschen Motivationsschreiben. Es empfiehlt sich, eine DIN-A4-Seite nicht zu überschreiten. Wichtig ist es deine Qualifikationen und die Motivation für eine Anstellung in dem Unternehmen explizit herauszustellen. Um aus der Masse der Schreiben hervorzustechen, ist es nicht unüblich das Papier in einer dezenten Farbe oder einem dezenten Muster zu wählen. Es kann überdies eine Betreffzeile eingefügt werden. Diese sollte aber unter der Grußformel platziert und durch ein RE (“with reference to“) eingeleitet werden.
Das Resume sollte im besten Fall eine, maximal aber zwei Seiten lang sein und bildet das wichtigste Dokument der Bewerbung. Es wird ein rückwärtschronologischer Aufbau bevorzugt, das heißt, das Resume beginnt mit der aktuellen Tätigkeit.
Achtung! Aufgrund der strengen amerikanischen Antidiskriminierungsgesetze darf Folgendes auf keinen Fall in der Bewerbung enthalten sein:
- Bewerbungsfoto
- Alter
- Religion
- Nationalität
- Familienstand
- Kinder
Außerdem ist ebenfalls eine Unterschrift unter dem Resume nicht üblich.
Bewerbung in Australien
In Australien sind zu umfangreiche Bewerbungsunterlagen ein direktes Ausschlusskriterium. Es ist vollkommen ausreichend, lediglich ein Schreiben (Cover Letter) und ein Lebenslauf (Curriculum Vitae) einzureichen.
Im Anschreiben solltest du klar herausstellen, warum du für das Unternehmen und insbesondere für die offene Stelle am besten geeignet bist. Ein kleiner Tipp: Übertreibe es nicht mit deinen Fähigkeiten. Multitalente gelten schnell als überqualifiziert. Australische Personaler befürchten somit dich wieder schnell als Arbeitnehmer zu verlieren und sortieren dich von vornherein aus.
Die Vita sollte antichronologisch aufgebaut sein und kommt getrost ohne Bewerbungsfoto aus. Üblich ist ein sehr ausführlicher Referenzen-Abschnitt, da Beziehungen und Netzwerke in Australien eine sehr wichtige Rolle im Berufsleben spielen.
Bewerbung in Asien
Auf dem asiatischen Kontinent gehören Japan und China zu den vielversprechendsten Wirtschaftsnationen. Aus diesem Grund werden wir im Folgenden die Besonderheiten der Bewerbungsunterlagen dieser beiden Länder näher erläutert.
Bewerbung in China
Die Bewerbungsmappe in China ähnelt sehr der deutschen und beinhaltet somit: Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse. Sie sollte in Englisch, im Optimalfall in Chinesisch verfasst sein. Chinesische Personaler lassen sich zudem durch beigefügte Empfehlungsschreiben beeindrucken, da diese eine wichtige Entscheidungsgrundlage darstellen.
Beim Bewerbungsschreiben gilt besondere Vorsicht bei der Anrede, da Titel eine überaus wichtige Rolle spielen und auf keinen Fall vergessen werden dürfen. Es ist ratsam deine Fähigkeiten und Erfahrungen deutlich zu machen, jedoch auf eine bescheidene Art und Weise. Ebenso wie in Japan gilt: Bescheidenheit hat oberste Priorität. Respekt wird sehr hochgeschrieben und sollte daher im Bewerbungsschreiben deutlich werden. Forsche Aussagen sind hier fehl am Platz.
Die Vita beinhaltet wie in Deutschland persönliche Informationen, Ausbildung und den beruflichen Werdegang. In der Regel ist sie antichronologisch aufgebaut. Sprachkenntnissen sowie besonders verhandlungssicheren Englischkenntnissen werden eine hohe Bedeutung beigemessen. Ebenso sind Auslandserfahrungen, vor allem im asiatischen Raum, von enormem Vorteil. Es gilt zu beachten, dass der Lebenslauf lückenlos sein sollte, da sich dies sonst negativ auf die Bewerbung auswirkt.
Bewerbung in Japan
Die übliche Bewerbung in Japan erfolgt über ein Standardformular, welches im Internet oder in örtlichen Schreibwarengeschäften zu finden ist. Es hat keinen Unternehmensbezug und fordert den Bewerber auf, Standardfragen bezüglich des beruflichen Werdeganges zu beantworten. Trotz geringer Erfolgschancen, empfiehlt sich für die Bewerbung bei japanischen Firmen dieser Weg. Vielversprechender sind hingegen Bewerbungen bei deutschen oder anderen ausländischen Firmen, die in Japan agieren. In dem Fall empfiehlt sich eine Bewerbung mit einer traditionellen Bewerbungsmappe. Diese enthält ein Bewerbungsschreiben, den Lebenslauf, Zeugnisse sowie ein Empfehlungsschreiben und sollte in Englisch verfasst sein.
Es ist ratsam das Anschreiben kurz zu halten und zurückhaltend zu formulieren. Wer mit seinen Qualifikationen zu viel prahlt, wird schnell als arrogant abgestempelt. Teamfähigkeit ist jedoch ein Punkt, der in Japan besonders groß geschrieben wird und in jedem Fall im Schreiben auftauchen sollte.
Die japanische Vita sollte antichronologisch aufgebaut sein und maximal zwei Seiten umfassen. Nicht fehlen dürfen detaillierte Informationen zu den besuchten Hochschulen, da Name und Reputation eine wichtige Rolle spielen.
*In diesem Artikel verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit und Textfluss die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies soll jedoch keineswegs eine Benachteiligung der anderen Geschlechter implizieren. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Danke für dein Verständnis.