Motocrosser

Lesen, Schwimmen, Freunde treffen – vor allem Berufseinsteiger stehen bei der Bewerbung vor der Frage, ob Hobbys und Interessen in den Lebenslauf aufgenommen werden sollten. Fest steht: Die schulischen Leistungen sowie Berufserfahrungen bilden den Hauptteil des Lebenslaufs, die Angabe persönlicher Interessen ist ein Zusatz.

Du möchtest deinen sonst eher nüchtern gehaltenen Lebenslauf gekonnt durch deine Interessen und Hobbys aufwerten? In unserem Beitrag zu den Do’s and Don’ts im Lebenslauf haben wir bereits erklärt, worauf es im Lebenslauf tatsächlich ankommt. Obwohl deine Interessen in den meisten Fällen eine untergeordnete Rolle für deine Qualifikation für die Stelle spielen, gibt es bei der Angabe der Hobbys und Interessen einiges zu beachten:

Freizeitaktivitäten angeben – ja oder nein?

Stelle immer einen Bezug zwischen Hobby und angestrebter Position her, um den Mehrwert für den Personaler klar herauszustellen. Wenn du dich bei einer Bank bewirbst, ist es beispielsweise eine hilfreiche Information, wenn du in deiner Freizeit Kassenwart im örtlichen Fußballverein bist. Dies zeigt nicht nur, dass du mit Finanzen umgehen kannst, sondern auch über wichtige Soft Skills wie Pflichtbewusstsein und Zuverlässigkeit verfügst. Ob der Personaler diese Zusatzinformation letztendlich gut und nützlich findet oder sie schlichtweg überliest, hängt von seinem persönlichen Geschmack ab.

Die Überschrift macht’s

Solltest du dich dafür entscheiden, deine Freizeitbeschäftigungen zum Abrunden deiner Persönlichkeit im Lebenslauf anzugeben, tust du dies am besten unter der Überschrift „Persönliche Interessen“ statt „Hobbys“. Diese Formulierung klingt nicht nur professioneller, sondern vermittelt ein Interesse, das über die reine Freizeitbeschäftigung hinausgeht und dich deshalb auch im Beruf begleitet.

Wie formuliere ich Hobbys?

Die Formulierung deiner persönlichen Interessen sollte in jedem Fall an den Rest des Lebenslaufs angepasst sein. Das bedeutet, dass die Interessen in der gleichen Form wie deine beruflichen und schulischen Stationen angegeben werden. So sieht der Personaler nicht nur eine Aneinanderreihung von Begriffen, sondern verknüpft diese Begriffe im besten Fall mit geforderten Soft Skills. Gib also neben dem genauen Zeitraum auch eine stichpunktartige Tätigkeitsbeschreibung an.

Auf die Mischung kommt es an!

Fernsehen, Computerspielen und Kino lassen dich schnell als Couchpotato dastehen. Sportliche Aktivitäten, insbesondere Mannschaftssport, signalisieren dem Personaler, dass du aktiv, gesundheitsbewusst und mit großer Wahrscheinlichkeit auch bei der Arbeit ein Teamplayer sind.

Vorsicht ist – im wahrsten Sinne des Wortes – bei Extremsportarten geboten. Wenn du Höhlentauchen, Bungee Jumping und Klippen springen zu deinen liebsten Freizeitbeschäftigungen zählst, solltest du dies dem Personaler lieber verschweigen. Eine allzu hohe Risikobereitschaft ist in den meisten Berufen nicht angebracht. Zudem ist das Verletzungsrisiko bei Extremsportarten besonders hoch, was den Arbeitgeber zusätzlich stutzig macht: Er wird mit erhöhten Fehlzeiten oder vorübergehend eingeschränkter Leistung rechnen.

Am liebsten lesen Personaler im Lebenslauf von sozialem Engagement sowie Ehrenämtern. Dazu zählen übrigens auch Tätigkeiten als Trainer in Sportvereinen. Solche Beschäftigungen und entsprechende Referenzen signalisieren dem Personaler, dass er es mit einem verantwortungsbewussten, kommunikationsstarken, flexiblen und engagierten Bewerber zu tun hat.

Keine Mogelpackung!

Lasse unbedingt die Finger von extrem individuellen, aber frei ausgedachten Hobbys. Im schlechtesten Fall hat der Personaler das gleiche außergewöhnliche Hobby und stellt im Gespräch unangenehme Detailfragen. Um nicht ins Fettnäpfchen zu treten und so die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung drastisch zu senken, solltest du also gänzlich auf Unwahrheiten in deinem Lebenslauf verzichten.

Allgemein gilt: Weniger ist mehr! Benenne lieber zwei bis drei Hobbys, statt eine Vielzahl von Beschäftigungen aufzuzählen. Selbst wenn dies Vielseitigkeit symbolisiert und interessant, frisch und offen wirken mag: Es geht in der Bewerbung letztlich um deine beruflichen Qualifikationen. Du willst schließlich positiv aus der Masse der Bewerber herausstechen. Daher sollten diese in deiner Bewerbung überwiegen.

Wenn du Zweifel hast, ob die Nennung deiner Lieblingsbeschäftigungen für deine Bewerbung von Vorteil ist, lasse diese lieber weg. Oft kommen deine persönlichen Interessen im Vorstellungsgespräch zur Sprache und können dort wesentlich besser erläutert werden als im Lebenslauf.

Von Ben