Bewerbungsmappe Wie ich meine Bewerbung auffälliger gestaltet habe und dabei professionell blieb

Veröffentlicht am September 23rd, 2014 | von Ben

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Wie ich meine Bewerbung auffälliger gestaltet habe und dabei professionell blieb

Idee für brillante Bewerbung

© Brian Jackson – Fotolia.com

Letzter Kontrollblick auf meine Bewerbung. Anschreiben? Check. Lebenslauf? Check. Anlagen? Check. Ich schiebe meine Bewerbung in den Versandumschlag und schicke sie los. Alles ist perfekt! Ich warte ein paar Tage, eine Woche, zwei Wochen, drei Wochen. Keine Antwort. Ich werde nervös. Was ist passiert? Ich hake nach und rufe bei meinem Wunschunternehmen an. „Es tut uns sehr leid. Wir haben sehr viele Bewerber und Ihre Mappe konnte uns leider nicht überzeugen“, bekomme ich am anderen Ende zu hören. Aber warum?!
Ich zeige meinen Eltern und Freunden die Bewerbung und hoffe auf Antwort.

„Deine Bewerbung ist wie die der Anderen“

Zunächst stellen diese fest: Alle Teile meiner Bewerbungsmappe, die vorhanden sein sollen, sind da und sie sind vollständig und richtig. Auch habe ich die gängigen Regeln und Vorschriften beachtet. Eigentlich bin ich auch gut qualifiziert. Vielleicht jedoch kein Überflieger.
Meine Mutter ist ratlos: „Deine Bewerbung ist so, wie eine Bewerbung sein sollte. So wie die anderen auch. Ich kann dort nichts Falsches erkennen.“

Plötzlich wird es mir klar:
Meine Bewerbung ist langweilig! Sie liest sich wie trockenes Brot. 0815. Nichts Besonderes.

Ich stelle mir vor, wie der Personaler meine Bewerbung in die Hand genommen haben muss:

imagerymajestic@freedigitalphotos.net

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Er schaut kurz über das Anschreiben, ohne es richtig zu lesen. Er erfasst meinen Namen und meinen Berufswunsch. Er blättert zum Lebenslauf. Dieser macht nicht wirklich Lust ihn zu lesen. Oben ist ein kleines Bild von mir angebracht, auf dem ich sympathisch lächle. Mein Blick ruft: „Bitte lies‘ doch weiter!“, aber der Personaler erwidert kühl: „Keine Zeit. Keine Lust.“. Meine wichtigsten Qualifikationen fallen ihm gar nicht erst auf. Alles schwarz auf weiß und zu dicht. Keine Highlights. Er legt meine Bewerbung auf einen Stapel. Weg ist sie! Nicht mal die Zeugnisse durchblättert er.

Eine neue Bewerbung muss her!

Ich muss also umdenken für meine Bewerbung, um mich von den anderen abzuheben.
Zunächst überlege ich, dass ich mich von Anfang an persönlicher vorstellen möchte. Der Personaler soll in den ersten Sekunden ein gutes Bild von mir bekommen. Was ich erstmal brauche, ist ein Deckblatt!

Deckblatt
Ich erstelle ein Deckblatt, auf dem ein größeres Bild von mir zu sehen ist. Aber das wirkt ziemlich leer. Ich probiere es mit Formen und einem passenden Zitat. Es dauert eine Weile, bis es gut aussieht, aber ich bin zufrieden. Das Deckblatt rahmt meine Bewerbung ein und gibt dem Personaler hoffentlich einen positiven Einstieg und einen Anreiz meine Bewerbung intensiver zu lesen.

Lebenslauf neu ordnen
Dann merke ich, dass in meinem Lebenslauf die wichtigsten Qualifikationen nicht ersichtlich sind. Ich versuche, ihn neu zu ordnen und die Überschriften fett zu drucken. Für Übersicht sollen ein paar Absätze sorgen.

Farbe und Design
Da ich die Bewerbungsunterlagen immer noch als langweilig empfinde, versuche ich ein wenig Farbe in die Bewerbung zu bringen. Ich färbe die Überschriften in meinen Lieblingsfarben und vergrößere die Schrift. Ich umrande einige Textelemente und vergrößere mein Bild auf dem Lebenslauf. Ich erstelle ein kurzes Inhaltsverzeichnis für meine Anlagen, um ordentlich zu wirken und für Übersichtlichkeit zu sorgen. Ich experimentiere mit ein paar Schriftarten und Formen im Anschreiben.

Ich gebe einer Freundin die neue Bewerbung, damit diese noch einmal darüber schaut.

„Ist das dein Ernst?“

Sie zeigt mir, dass ich mich an einigen Stellen mit meiner Überarbeitung verrannt habe:
• mein Bild auf dem Deckblatt ist viel zu groß, ich dränge mich dem Personaler zu sehr auf
• das Zitat ist unpassend und ich habe zu viele Formen benutzt
• mein Lebenslauf ist unordentlich und hat jetzt keinen richtigen roten Faden mehr
• die Schrift ist viel zu groß und wirkt auf sie, als wollte ich meinen Lebenslauf künstlich verlängern
• die Farben sind in der Mappe nicht einheitlich und die Mischung wirkt nicht besonders professionell
• ich benutze zu viele Schriftarten und mein Design wirkt nicht durchdacht und unprofessionell

Ich merke mir also:

Um meine Bewerbung auffälliger zu machen, kann ich:
ein Deckblatt gestalten
den Lebenslauf geschickt ordnen und übersichtlicher gestalten
Farben und Formen gezielt einsetzen
mein Bild richtig positionieren und skalieren

Damit die Bewerbung dennoch professionell aussieht, muss ich allerdings darauf achten:
• das Design sollte subtil, „sauber“ und auf allen Seiten und für alle Elemente einheitlich sein
• die Farben sollten professionell wirken
• nicht zu viele Farben, Farbregeln (z.B. Überschriften =blau) sollte ich einheitlich anwenden
• der Lebenslauf sollte einen roten Faden haben
• zu viele Hervorhebungen sind unnütz

 Apolonia@ freedigitalphotos.net

Apolonia@ freedigitalphotos.net

Tschüss, Brot!

Weitere Infos zu Lyrik im Bewerbungsschreiben können Sie hier nachlesen.

Wenn Sie mehr über die Farbe der Bewerbungsmappe wissen möchten, lesen Sie hier nach.


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