Das Duale Studium - Vor- und Nachteile©stock.tookapic.com Paweł Kadysz

Das Duale Studium setzt sich aus zwei Bereichen zusammen. Zum einen studierst du an einer Universität, zum anderen arbeitest du in einem Betrieb, in welchem du ergänzend die Arbeitsschritte in der Praxis kennenlernst, die du zuvor in der Theorie gelernt hast.

Während es noch vor einigen Jahren eher verpönt war, dual zu studieren, weil so manch einer den Eindruck hatte, dass einige Schulabgänger sich nur dafür entscheiden würden, weil sie keinen normalen Studienplatz bekommen haben, erlebt das Modell dual zu studieren im Moment einen großen Boom. Seit dem Jahr 2006 hat sich die Anzahl der dualen Studiengänge an Hochschulen, Fachhochschulen, Berufsakademien und Universitäten mehr als verdoppelt. Mittlerweile findest du für jede Studienrichtung ein entsprechendes duales Modell, egal ob BWL, soziale Arbeit oder jedes erdenkliche andere Thema.

Angelehnt an das duale Ausbildungssystem, lernst du an zwei Orten: der Uni und dem Praxisunternehmen. Doch hierbei gibt es, je nach den Universitäten, Studienmodellen und Studiengängen variierend, einige Unterschiede:

1. Berufsintegrierend

Hierbei ist das Studium auch ohne die allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife frei zugänglich. Dies rührt daher, dass dieses Modell eher für Studieninteressierte gedacht ist, welche schon eine Berufsausbildung abgeschlossen haben oder mehrjährige Erfahrung in einem Beruf mitbringen. Dabei wird das duale Studium mit einer Tätigkeit in einem Betrieb mit inhaltlichem Bezug zum Studium verbunden.

2. Ausbildungsintegrierend

Bei einem ausbildungsintegrierenden dualen Studium erlangst du nach Vollendung einen Abschluss in dem entsprechenden Ausbildungsberuf sowie einen Abschluss der Hochschule wie zum Beispiel den Bachelor. Hierbei absolvierst du gleichzeitig ein Studium und eine anerkannte Ausbildung. Um Zugang zu diesem Modell zu erhalten, wird in der Regel die allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt. Zudem muss ein Ausbildungsvertrag vorliegen.

3. Praxisintegrierend

Nach Abschluss eines praxisintegrierenden dualen Studiums erwirbst du einen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, jedoch keinen Abschluss in einem Ausbildungsberuf. Bei diesem Modell wird das Studium mit Praxisphasen in einem Unternehmen kombiniert. So kannst du schon erste Einblicke in die Arbeitswelt erhalten und Erfahrungen sammeln.

Das duale Studium – Vorteile und Nachteile

Alle drei Modelle bieten individuelle Vor- und Nachteile. Auch das duale Studium an sich lockt mit so manchem Vorteil. Hier haben wir für dich einen Überblick über die prägnantesten Vor- und Nachteile eines dualen Studiums zusammengestellt:

Die Vorteile:

  • Oft kannst du nach Abschluss eines dualen Studiums direkt in das Berufsleben starten, da du schon einige Erfahrungen und Schlüsselqualifikationen gesammelt hast.
  • Durch die direkte Einbindung in ein Unternehmen lassen sich schon zu Studienzeiten hilfreiche Geschäftskontakte knüpfen.
  • In Punkto Bewerbung haben Absolventen mit reichlich Berufserfahrung die Nase vorn.
  • Oft werden die anfallenden Studiengebühren vom Arbeitgeber übernommen und auch eine Vergütung für den Job im Unternehmen ist nicht unüblich.
  • Die Zeitersparnis ist in vielen Fällen sehr prägnant. Bei einem dualen Studium hast du die Möglichkeit, nach 6 Semestern bereits Ausbildung und Studium in der Tasche zu haben.
  • Universitäten für duale Studiengänge bieten sehr gute Lern- und Studienbedingungen. Dank kleiner Lerngruppen kann intensiv auf die Bedürfnisse eingegangen werden. Auch eine erstklassige Ausstattung gehört in den betreffenden Universitäten zur Tagesordnung.

Die Nachteile:

  • Trotz viel Berufserfahrung ist der Einblick in die vielen verschiedenen Sparten des Berufsalltages relativ eingeschränkt, da du nur in einem Unternehmen arbeitest.
  • Du setzt dich einer durchgehenden Doppelbelastung aus und hast weniger Zeit für sich selber und Freunde.
  • In der Regel ist das Studium von der Ausbildung abhängig und anders herum. Schaffst du also zum Beispiel das Studium nicht, kann auch die Ausbildung nicht unbeirrt fortgeführt werden. Aufgrund dessen ist es auch sehr schwer, ein duales Studium abzubrechen. Zumal oft auch mit dem Praxisbetrieb vertraglich festgehalten wird, dass bei Nichtbestehen dieses Studiums die Studienkosten vom Studenten an das Unternehmen zurück gezahlt werden müssen.
  • Semesterferien in dem Sinne gibt es nicht. Du kannst bei einem Dualen Studium mit ungefähr 30 Urlaubstagen im Jahr rechnen.

Du solltest für ein duales Studium also auf jeden Fall belastbar sein. Zudem solltest du dich bezüglich der Studienwahl sicher sein. Im Gegenzug sind nach der Ausbildung dadurch, dass du schon viel Berufserfahrung hast, sehr gute Übernahme– oder Einstellungschancen vorhanden. Unsere Tipps sind Motivation und Durchhaltevermögen. Hast du immer dein Ziel vor Augen, kannst du es schaffen.

Tipp: Viele Informationen und konkrete Stellenangebote für duale Studienplätze findest du auf schuelerkarriere.de.

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*In diesem Artikel verwenden wir aus Gründen der Lesbarkeit und Textfluss die männliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern. Dies soll jedoch keineswegs eine Benachteiligung der anderen Geschlechter implizieren. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Danke für dein Verständnis.