Lücken, Lücke im Lebenslauf – Hindernis für die Bewerbung?©stocksnap.io Martin Vorel

Die Suche nach einem Job gestaltet sich nicht immer einfach. Besonders junge Leute, die gerade mit ihrem Studium fertig sind und nicht so viele praktische Erfahrungen vorweisen können, erfahren oftmals einen schweren Einstieg in das Berufsleben. Für die meisten Bewerber stellt die Bewerbungsmappe dabei die größte Hürde dar. So holen sich manche Hilfe aus dem Bekanntenkreis und der eine oder andere greift schon mal auf Ratgeber zurück, die unzählige Tipps für Bewerbungen liefern.

Die meisten Gedanken machen sich die Arbeitssuchenden jedoch über das Anschreiben. Der Beweis dafür sind die vielen kostenlosen Bewerbungsvorlagen, die du heutzutage im Internet finden kannst. Aber nicht nur das Bewerbungsanschreiben, sondern auch der Lebenslauf macht einen wichtigen Teil der Bewerbungsunterlagen aus.

Oftmals wissen Arbeitssuchende nicht, dass viele Personaler bei der Auswahl neuer Mitarbeiter dem Lebenslauf die meiste Aufmerksamkeit schenken. Wer also einen überzeugenden Lebenslauf vorzeigen kann, wird meistens zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Natürlich muss in diesem Fall auch die Bewerbung stimmen. Wie sieht es aber mit Bewerbern aus, die eine Lücke in ihrem Lebenslauf haben? Haben diese automatisch schlechtere Chancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden?

Wann handelt es sich wirklich um eine Lücke?

Eine Lücke im Lebenslauf tritt auf, wenn es einen Zeitraum gibt, in dem du keine nachweisbaren beruflichen oder schulischen Aktivitäten vorweisen kannst. Solche Lücken können aus verschiedenen Gründen entstehen, wie beispielsweise Arbeitslosigkeit, Weiterbildung, Familienpflege, Gesundheitsprobleme oder persönliche Auszeiten wie Reisen. Generell betrachten Arbeitgeber oft Zeiträume von mehr als drei bis sechs Monaten als signifikante Lücken.

Es ist wichtig zu betonen, dass Lücken im Lebenslauf nicht zwangsläufig negativ sind. Arbeitgeber verstehen, dass solche Unterbrechungen im Berufsleben gelegentlich vorkommen können und sind oft bereit, dir eine Gelegenheit zu geben, deine Situation zu erklären. Daher ist es ratsam, ehrlich und offen über die Gründe für die Lücke zu sprechen, wenn dies im Bewerbungsprozess angesprochen wird.

In vielen Fällen können Lücken durch andere positive Aspekte wie persönliche Entwicklung, neue Fähigkeiten oder ehrenamtliches Engagement ausgeglichen werden. Wichtig ist, den Fokus auf die Kompetenzen und Erfahrungen zu legen, die du während deiner beruflichen Laufbahn gesammelt hast, anstatt sich ausschließlich auf die Lücken zu konzentrieren.

Darf man im Lebenslauf lügen?

Doch wie geht man am besten mit Lücken und Macken in seiner Vita um? Ist es sinnvoll diese zu beschönigen oder sollte man bei der Wahrheit bleiben? Da die meisten Arbeitgeber sich perfekte Lebensläufe wünschen, ist die Versuchung groß, eine passende Lüge für die Arbeitslosigkeit zu erfinden. Viele Bewerber denken, dass sie den künftigen Arbeitgeber mit einem verschönerten Lebenslauf überzeugen können. Oft erreichen sie mit dieser Aktion aber genau das Gegenteil, denn die Personalchefs haben auch ihre Methoden, um den Schummlern auf die Schliche zu kommen.

Methoden von Personalern, um Lebensläufe zu prüfen

Auffallende Zeiträume von Selbstständigkeit, unerklärte Lücken, widerwillige Erläuterung für die Beendigung des letzten Arbeitsvertrages: all das sind Dinge, bei denen Arbeitgeber schnell misstrauisch werden. Doch wie gehen die Unternehmen konkret vor, wenn sie den Inhalt des Lebenslaufs prüfen wollen?

Die telefonische Überprüfung des Lebenslaufs ist die einfachste Methode, die die Personaler nutzen. Hierbei rufen sie bei der Firma an, in der du vorher beschäftigt warst und holen sich die nötigen Informationen. Auch erkundigen sich einige Personalverantwortlichen in sozialen Netzwerken über dich. Hast du auf Facebook unvorteilhafte Fotos von dir veröffentlicht oder hast du einen LinkedIn oder Xing Profil, der eine andere Arbeitshistorie aufweist, dann sinkt die Chance auf ein Bewerbungsgespräch.

Natürlich können die Unternehmen die angegebenen Fähigkeiten auch im Vorstellungsgespräch prüfen. Gibst du beispielsweise an, dass du für diesen Beruf viele Voraussetzungen erfüllst, dann können diesbezüglich fachspezifische Fragen gestellt werden.

Fazit

Als Bewerber musst du dich gut verkaufen können. Unehrlichkeit im Lebenslauf ist aber ein No-Go-Kriterium. Warst du eine längere Zeit arbeitslos, dann sollte dies nicht mit Lügen beschönigt werden. Personaler haben viele Methoden, um deinen Lebenslauf zu prüfen. Aus diesem Grund solltest du lieber zu anderen Methoden greifen, wie zum Beispiel eine andere Strukturierung des Lebenslaufs, anstatt dir passende Lügen auszudenken.

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